AUSTRALIEN: Neuer Fonds soll Rechte für LGBTI+ in Asien/ Pazifik unterstützen

AUSTRALIEN: Neuer Fonds soll Rechte für LGBTI+ in Asien/ Pazifik unterstützen
An der grossangelegten Menschenrechtskonferenz im Rahmen der eben in Sydney zu Ende gegangenen WorldPride versprach Australien die Gründung eines Fonds um damit die Rechte queerer Menschen im Asien/ Pazifik-Raum zu fördern. Noch immer gibt es dort 17 Staaten, welche gleichgeschlechtliche Aktivitäten kriminalisieren.

Es sei das erste Mal, dass sich Australien für einen langfristigen Plan ausgesprochen und Geld für einen Fond zur Verfügung gestellt habe, mit welchem die gesellschaftliche Stigmatisierung und die Diskriminierung in der Region angegangen werden soll, zeigt sich Equality Australia nach der Ankündigung äusserst zufrieden. Man freue sich durch die Regierung von den Details für eine neue Strategie für die Menschenrechte von LGBTI+ zu erfahren, welche dann eng zusammen mit Partnern in der Community entwickelt werden sollen.

Auch die LGBTI+ Organisation APCOM mit Sitz in Bangkok sprach von einem historischen Moment für queere Organisationen im asiatisch-pazifischen Raum. Einige Länder in dieser Region haben die schärfsten Anti-LGBTI+ Gesetze. So würden noch immer 17 Staaten einvernehmliche, gleichgeschlechtliche Aktivitäten kriminalisieren, darunter auch sieben Inselstaaten im Pazifik. Die Strafen würden dabei von Peitschenhieben bis hin zu lebenslangen Haftstrafen oder gar der Todesstrafe reichen, so APCOM weiter.

Die Ankündigung für die Gründung dieses LGBTI+ Fonds machte die australische Aussenministerin Penny Wong auch während einer Rede an der internationalen Menschenrechtskonferenz im Rahmen der eben in Sydney zu Ende gegangenen WorldPride. Die Regierung in Australien wird dabei 3.5 Millionen Australische Dollar, rund 2.22 Millionen Schweizer Franken, einzahlen. Diese Zahl fällt damit deutlich tiefer als die 15 Millionen Dollar aus, rund 9.51 Millionen Franken, welche queere Organisationen gefordert haben, aber immer noch deutlich mehr als Australien bislang für diese Anliegen ausgegeben hat.

In den Jahren 2019 und 2020 hat das Land jeweils nur 700‘000 Dollar, rund 444’000 Franken für queere Anliegen ausserhalb Australiens zur Verfügung gestellt. Dies sind deutlich weniger als andere Staaten. So liegt der Betrag in den Niederlanden bei 48 Millionen Franken, in Schweden bei 22 Millionen und in Kanada bei 16 Millionen Franken.

Die Initiative wird von allen LGBTI+ Organisationen begrüsst, doch einige nationale Gruppen üben auch Kritik an der Regierung. Man unterstütze zwar diesen Fond vollumfänglich, heisst es etwa von Just.Equal Australia, doch es sei schade, dass die Regierung nicht auch im Inland das selbe Engagement zeige. Es sei doppelmoralisch, dass man queere Anliegen im Ausland finanziere, jedoch Diskriminierungen in Australien selber nicht wirklich ernst nehme. So habe es die Regierung noch immer nicht geschafft einen LGBTI+ Menschenrechts-Beauftragten zu ernennen, obwohl die australische Menschenrechtskommission solche für andere Minderheiten längst eingesetzt hat.

Die WorldPride in Sydney fand vom 17. Februar bis zum 5. März statt und ist gleichzeitig das 50. Jubiläum der ersten Pride Week in Australien, das 45. Jubiläum des Sydney Gay and Lesbian Mardi Gras und das 5-jährige Jubiläum seit der Öffnung der Ehe. Die Menschenrechtskonferenz fand dabei vom 1. bis zum 3. März statt.