AUSTRALIEN: Regierung entschuldigt sich für Mardi Gras-Zwischenfälle
Es war ein Marsch für die Rechte der Schwulen, Lesben und Transgender und rund 500 Personen nahmen damals auf dem Taylor Square in Darlinghurst im Jahr 1978 an diesen Anlass teil, der heute als Sydney’s Gay and Lesbian Mardi Gras bekannt ist. Geplant als Kundgebung um New Yorks Stonewall Bewegung zu unterstützen und ein Ende der Kriminalisierung des gleichgeschlechtlichen Sexualakts und der Diskriminierung von Homosexuellen zu fordern, endete die friedliche Demonstration in Gewalt, Massenverhaftungen und massiver Kritik an der Polizei, den Behörden und den Medien. 53 Personen wurden damals verhaftet und noch mehr erlitten Verletzungen durch die Sicherheitskräfte.
Nun, fast 40 Jahre nach den gewalttätigen Zwischenfällen, hat sich die Regierung des australischen Bundesstaats New South Wales offiziell bei den Teilnehmern der Demonstration entschuldigt. Der Abgeordnete der Liberalen, Bruce Notley-Smith, verlass die Entschuldigung der Regierung im Parlament. Rund siebzig Protestanten von damals und deren Unterstützer waren vor Ort und quittierten die Rede mit Applaus und Standing Ovations. Die Entschuldigung wurde vorgängig von beiden Kammern des Parlaments einstimmig gut geheissen. Zusätzlich war die Rede auch von Notley-Smith sehr persönlich eingefärbt. So erzählte er davon, wie schwer es damals war als schwuler Teenager in Sydney aufzuwachsen, aber auch vom Kampf um die diskriminierenden Gesetze gegen Schwule, Lesben und Transgender abzuschaffen.