BARBADOS: Oberstaatsanwalt fordert, dass Gays in Ruhe gelassen werden sollen
LGBTs sollten durch das Gesetz geschützt werden, erklärte Adriel Brathwaite, der Generalstaatsanwalt von Barbados, und dies obwohl der gleichgeschlechtliche Sex rein gesetzlich gesehen illegal ist. Als Gesetzgeber sehe er es so: Wenn sich Jane entscheidet mit Janice zu leben, dann sei das ihre Sache. Er werde aber das Gesetz nicht ändern, damit sie auf Barbados heiraten können, er werde sie aber auch nicht davon abhalten, dass sie Zugang zur medizinischen Versorgung erhalten, dass sie einen Job kriegen, dass sie essen und schlafen können, so wie er es auch könne, führte Beathwaite gegenüber der Zeitung Barbados Today weiter aus. Es sei nun am Staat zu entscheiden, ob dies so grundlegend für den Lebensstil im Land sei, dass man ihnen dies nicht gewähren könne, dann müsse man aber auch mit den Konsequenzen daraus leben können.
Dabei spricht Adriel Brathwaite wohl nicht zuletzt auch den internationalen Druck an, denn viele Staaten wie die USA oder UK fordern eine Änderung der derzeitigen Gesetzgebung betreffend LGBTs. Obwohl das Gesetz nur selten angewendet wird, gilt für gleichgeschlechtlichen Sex auf Barbados nach wie vor eine lebenslängliche Haftstrafe. Dieser Artikel stammt immer noch aus jener Zeit als die Karibikinsel eine britische Kolonie war. Die Schwulen, Lesben und Transgender sollten aber in Ruhe gelassen werden, meinte Brathwaite weiter. Und trotz des Verbots sollten auch LGBTs durch das Gesetz geschützt werden.
Ob das Gesetz gegen Homosexualität aber tatsächlich in naher Zukunft einmal aufgehoben wird, ist sehr ungewiss. Homo- und Transphobie sind auch auf Barbados, wie auf vielen anderen Inseln in der Karibik, stark verankert.