BELIZE: Bald ist Homosexualität nicht mehr verboten

BELIZE: Bald ist Homosexualität nicht mehr verboten
Das Tauchparadies wird für die (heimische) LBGT-Community nun noch schöner. Das Gesetz, das Homosexualität verbietet wird aufgehoben.

Man geht immer mit einem gewissen Bammel in ein Ferienland, dass Homosexualität als etwas Verbotenes behandelt. Das wunderschöne mittelamerikanische Land ist ein gutes Beispiel dafür. Es kommen positive Signale aus dem Tauchparadies - zumindest für die Einwohner: Diese Woche wurde im Verfassungsgericht ein Strafrechtsparagraph aufgehoben, der Handlungen gegen die Ordnung der Natur mit bis zu zehn Jahren Haft bestraft.

Ein kleiner Schönheitsfehler hat das Ganze aber noch: Ein Gesetz, das ausländischen Homosexuellen – wie Sexarbeitern – die Einreise verbietet, bleibt weiterin in Kraft. Verwirrend ist ebenso der Umgang mit diesem Gesetz. Das zeigt sich am Beispiel von Maurice Tomlinson: Er ist ein jamaikanischer LBGT-Aktivist und er hat gegen das Gesetz in Belize sowie ein entsprechendes in Trinidad und Tobago beim Gerichtshof der Karibischen Gemeinschaft Klage eingereicht. Sein Klage wurde abgeschmettert. Die Begründung klingt so weltfremd, wie das Gesetz als solches: Dieses Gesetz kann in der Praxis wegen internationaler Verträge nämlich gar nicht angewendet werden. Trotzdem ist es erfreulich, dass das Urteil beinhaltet, dass der in der Verfassung garantierte Schutz vor Diskriminierung, der sich auf das Geschlecht bezieht, auch für den Punkt sexuelle Orientierung gilt.

Belize ist zwar die erste ehemalige britische Kronkolonie in der Karibik, der das Verbot homosexueller Handlungen abschafft, doch es ist auch der letzte zentralamerikanische Staat, der dieses Gesetz abschafft. Dieser wurde um Jahr 1888 aus britischer Kolonialzeit eingeführt und bezog sich damals auf praktisch jeden Geschlechtsverkehr abseits der Einführung eines Penis in eine Vagina. Angewandt konnte das Verbot in der Praxis aber trotzdem nicht werden.

Staatsoberhaupt vom Land mit rund 300 Tausend Einwohnern ist Königin Elisabeth II - vertreten durch Generalgouverneur Sir Colville Young. Vielleicht sollte die Königin mal ein Auge aufs Land werfen und das sinnlose Rest-Gesetz ebenso verabschieden, schliesslich macht das Tourismus zehn Prozent der wirtschaftlichen Gesamtleistung aus.