BERMUDA: Bi-nationale, gleichgeschlechtliche Paare werden neu anerkannt
Jene Bürger von Bermuda, welche in einer bi-nationalen, gleichgeschlechtlichen Ehe leben, welche sie im Ausland geschlossen haben, sollen künftig die gleichen Rechte erhalten, wie heterosexuelle, verheiratete Paare im Land. Dies haben die Obersten Richter des Supreme Court in einem historischen Urteil entschieden. Dies wird bereits als erster Schritt hinzu Marriage Equality gewertet. Die Öffnung der Ehe erlitt jedoch noch im Jahr 2013 Schiffbruch, da sich die Minister des Landes dagegenstellten.
Wie The Royal Gazette weiter berichtet, kam dieses Urteil zustande, nachdem The Bermuda Bred Company eine Klage gegen den Innenminister und gegen den Generalstaatsanwalt eingereicht hat. Diese Firma, welche sich nach eigenen Angaben um „bi-nationale Beziehungen“ kümmert, argumentierte, dass die Immigrations- und Sicherheitsbehörden und die Diskriminierung in Bezug auf den Ehestatus oder die sexuelle Orientierung fördere. Dies stehe im Widerspruch mit dem Menschenrechtsgesetz, welches solche diskriminierenden Handlungen verbiete. Unter dem derzeit geltenden Gesetz haben ausländische Ehepartner bei gleichgeschlechtlichen Paaren keine Möglichkeit, auf Bermuda langfristig zu leben oder zu arbeiten. Richter Ian Kawaley sah diese Diskriminierung als gegeben und urteilte für die klagende Firma.
Verschiedenste LGBT-Aktivisten begrüssten den Entscheid des Gerichts, doch die Regierung wird das Urteil wohl verschieben, da die Angst besteht, dass gleichgeschlechtliche Paare plötzlich völlig Hetero-Ehepaaren gleichgestellt werden könnten. Die Urteilsbegründung des Richters deutete dies bereits an. Es steht also noch offen, wann die ersten, schwullesbischen, binationalen Ehen tatsächlich anerkannt werden.
Die Bermuda-Inseln sind britisches Überseegebiet mit König Elizabeth II als Staatsoberhaupt, sie wird jedoch durch einen Gouverneur vertreten. Die Inseln vor der Ostküste der USA haben ein gewähltes Abgeordnetenhaus und einen Senat, sowie einen Premierminister. Damit ist das Gebiet weitgehend autonom, nur gewisse Bereiche wie etwa die Aussen- und die Verteidigungspolitik werden von London gesteuert.