BRASILIEN: Das Worst Case-Szenario für die LGBT-Community trat ein
Es ist quasi das Worst Case-Szenario für praktisch alle Minderheiten, aber auch für die meisten Frauen, welches nun in Brasilien traurige Realität wurde. Jair Bolsonaro wurde überraschend deutlich mit knapp über 55 Prozent zum neuen Präsidentden des Landes gewählt. Er schlug damit seinen Kontrahenten von der linken Arbeiterpartei, Fernando Haddad, um rund zehn Prozentpunkte.
Bereits in seiner ersten Rede machte er deutlich, dass nun ein anderer Wind im Land wehen werde: Brasilien über alles. Gott über alles. Bereits im Wahlkampf hat der Rechtspopulist mit äusserst homophoben Aussagen für Aufmerksamkeit gesorgt. Einen schwulen Sohn könne er nie lieben. Und es wäre ihm lieber, wenn sein Sohn bei einem Unfall ums Leben komme, als er wenn er sich als schwul oute. Zudem würde er ein schwules Paar, welches auf der Strasse küsse, gleich verprügeln.
Bereits jetzt hat Brasilien die höchste Mordrate an LGBTs weltweit, und durch solche Aussagen hat Bolsonaro das Klima weiter vergiftet. Bereits jetzt geschahen - ähnlich wie in Trumps Amerika - homophobe Straftaten, bei welchen sich die Täter direkt mit Aussagen des neuen Präsidenten rechtfertigten.
Bolsonaro bezeichnet sich selber als Trump Brasiliens, und genau so agierte er bislang auch. Die Waffengesetze will er lockern, Straftäter härter verfolgen und der Polizei mehr Befugnisse übertragen. Zudem gab er an, möglicherweise das Pariser Klimaabkommen zu künden, und die Abholzung des Regenwaldes im Amazones zu erleichtern. Militärs sollen zudem wichtige Positionen in seiner Regierung erhalten, und dies in einem Land, welches schon einmal eine Militärdiktatur durchlebte.