BULGARIEN: Klage für die Anerkennung von Marriage Equality
Geheiratet hat Lilia Babulkova ihre Lebenspartnerin, welche nur unter den Initialen DK bekannt ist, bereits im Jahr 2017 in Grossbritannien. Da sie möchten, dass ihre Ehe auch in ihrer Heimat Bulgarien anerkannt wird, haben sie bei den entsprechenden Behörden in der Hauptstadt Sofia einen Antrag zur Änderung ihres Zivilstandes auf ihrer Identitätskarte eingereicht. Die Antwort kam jedoch postwendend: Man könne den Status nicht anpassen, da die Verfassung von Bulgarien keine gleichgeschlechtlichen Ehen anerkennen. Dies wollten die beiden Frauen nicht auf sich sitzen lassen und so besorgten sie sich eine Anwältin und verklagten kurzerhand die Behörden.
Nach EU-Gesetz, so hofft Anwältin Denitsa Lyubenova, sollte die Ehe eigentlich anerkannt werden, denn es steht geschrieben, dass niemand aufgrund seiner sexuellen Orientierung diskriminiert werden darf. Es dürfe nie der Fall sein, dass ein Mitgliedsstaat der EU die Rechte seiner Bürger einschränke, selbst wenn dies die nationale Gesetzgebung so vorsehe, erklärt Lyubenova weiter, welche auch in der bulgarischen Organisation Youth LGBT Action aktiv ist. Auch Lilia Babulkova zeigt sich zuversichtlich. Sie wollen mit diesem Schritt niemanden provozieren und man klage auch nicht gerne gegen die Behörden, doch man wolle einfach nicht, dass ihr Anliegen unter den Teppich gekehrt werde.