BULGARIEN: Schwule Politiker sollen sich outen müssen, wenn sie ein politisches Amt wollen
Dass er sich selber als Donald Trump Bulgariens bezeichnet, sagt schon einiges über Veselin Mareshki aus: Im März ins Parlament gewählt, erklärte er in einem Fernsehinterview, dass sich jeder erst outen müsse, wenn er schwul, lesbisch oder transgender ist, bevor er sich zur Wahl für ein politisches Amt stellen dürfe. Damit könne einem "homosexuellen Interessenskonflikt" vorgebeugt werden, führt er weiter aus, denn damit würde nicht nur die Person selber erpressbar, sondern, dies könne auch weitreichendere Konsequenzen haben, welche sogar bis zu einem Krieg mit Russland führen könnten.
Dies sei nötig, führte Mareshki weiter aus, denn manche LGBTs würden es vielleicht bevorzugen, ihre sexuelle Neigung zu verschweigen, da sie dies für etwas beschämendes halten. Der wahre Grund, so erklären Experten, sei jedoch vielmehr, dass sich viele Schwule, Lesben und Transgender nicht mehr sicher fühlen, wenn sie sich outen. Homophobie ist in Bulgarien immer noch weit verbreitet, obwohl es eigentlich sogar Anti-Diskriminierungsgesetze gibt.
Radoslav Stoyanov, Organisator der Sofia Pride, verurteilte die Aussage von Veselin Mareshki aufs schärfste und rügte gleichzeitig auch alle anderen Politiker, dass sie solche Aussagen stillschweigend hinnehmen und sie nicht ebenfalls verurteilen. Sie würden damit der Aussage quasi zustimmen.