CELEBRITY: Strange World bringt uns die erste queere Liebesgeschichte in einem Disney-Kinofilm
Die Leute benutzen immer das Wort normalisieren, doch man müsse etwas normales gar nicht normalisieren, es ist es schon: Damit bringt es Schauspielerin Gabrielle Union, selber Stiefmutter einer trans Tochter und nun Synchronsprecherin bei Strange World, auf den Punkt, wenn es um LGBTI+ Sichtbarkeit in Filmen geht. Dies scheint sich auch Disney zu Herzen genommen zu haben, und so ist es im neusten Animationsabenteuer aus dem Mickey Mouse-Konzern absolut normal, dass sich der 16-jährige Ethan Clade in einen anderen Jungen verliebt.
Trotzdem ist es das erste Mal, dass Disney diesen Schritt wagt und eine queere Liebesgeschichte in einen Kinofilm verpackt. Bereits im 2021 erstmals mit einem kurzen Teaser vorgestellt, kommt er nun in diesen Tagen in unsere Kinos. Dabei folgt die Geschichte der Familie Clade, welche sich aufmacht um mit Avalonia ein neues, bislang unerforschtes Land zu entdecken. Dabei treffen sie auch auf viele phantasievolle Wesen und auf einen ganz besonderen Mann.
In den Sprechrollen sind dabei Jake Gyllenhaal, Lucy Liu, Dennis Quaid, Gabrielle Union, und Comedian Jaboukie Young-White ist als Ethan zu hören. Letzterer, selber queer, lobte denn auch Filmemacher Don Hall und Drehbuchautor Qui Nguyen, dass sie nicht nur ein Disney-Werk geschaffen haben, welches LGBTI+ zeigt, sondern, dass sie auch eine interracial Familie zeigen. Dies bilde die Realität unserer Welt ab, so Young-White, und zwar nicht auf eine aufgezwungene Art, sondern einfach so, wie sie nun mal ist.
Auch Gabrielle Union lobt die Filmemacher und findet es schön, wie man im Film eine Familie kennenlerne, welche die Identität ihres Sohnes unglaublich unterstütze. Dabei würden sie ihn eher in die Richtung steuern, was er später als Beruf einmal werden könnte, als was seine Identität betreffe. Don Hall meint dazu weiter, dass er es kaum erwarten könne, bis auch die Welt Ethan kennen- und liebenlerne, so wie sie es schon tun würden.
Achtung Spoiler: Seine Gayness sei bloss ein Teil von ihm, erklärt Don Hall weiter, und werde nicht weiter aufgeschlüsselt. Ethan sei auch mutig und sehr einfühlsam, manchmal aber auch richtig impulsiv, wie halt Teenager so sind. Dies mache ihn schlussendlich zu einem wahren Naturschützer im Film, so Hall weiter. Und dann verliebt er sich auch noch in Diazo.
Strange World sei schlussendlich aber auch eine Hommage an die klassischen Pulp Magazine, so Don Hall weiter. Er sei mit diesen alten Comics aufgewachsen, welche von den grossen Abenteuern handeln, während welchen Forscher auf versteckte Welten und vergangene Kreaturen stiessen.