CELEBRITY: Weniger als 1% der Charaktere in Hollywoods Top-100-Filmen sind LGBTI

Obwohl das Thema Diversity in Filmen in den vergangenen Jahren öfters öffentlich diskutiert wurde, hat sich für ethnische Minderheiten, Frauen und LGBTIs kaum etwas geändert in Hollywood. Diese Gruppen sind nach wie vor sehr untervertreten in den Blockbustern. Dies führte eine Studie der USC, der University of Southern California, zu Tage, welche im Rahmen der Media, Diversity and Social Change Initiative von der USC Annenberg School for Communication and Journalism durchgeführt wurde. USC-Professorin und Autorin der Studie, Stacy L. Smith, geht sogar noch weiter, und spricht gegenüber der Associated Press von einer tief verwurzelten Ungleichstellung. Egal ob man die Studie in Bezug auf das Geschlecht, auf die Ethnie, die Rasse, auf LGBT oder auf Charaktere mit Beeinträchtigungen runterbreche, man sehe immer, dass sie alle weggelassen werden, wenn sie nicht hetero, weiss und männlich sind. Allen öffentlichen Diskussionen, dem Aktivismus und der breiten Medienaufmerksamkeit zum Trotz, sei auch 2015 ein weiteres Jahr gewesen, in welchem der Status quo diesbezüglich beibehalten wurde, führte Smith weiter aus.

Wenn es um lesbische, schwule, bisexuelle oder transgender Charaktere gehe, dann machen diese in den hundert erfolgreichsten Hollywood-Filmen weniger als 1 Prozent aller Charaktere aus, welche eine Sprechrolle oder einen Namen haben. In absoluten Zahlen bedeutet dies, dass von den 4370 Charakteren insgesamt nur gerade 32 LGBT waren. Dies entspricht sogar noch einer deutlichen Verbesserung gegenüber den 19 Charakteren, welche im Jahr 2014 gezählt wurden. Während Transgender-Rollen in Fernsehserien wie beispielsweise Transparent immer populärer werden, so gab es laut der Studie im 2015 nur gerade in einem Film einen Transgender-Charakter.

Auch die weiteren Zahlen, welche mit der Studie nun veröffentlicht wurden, zeugen wenig von Diversity: Kein einziger LGBT-Charakter der Top-100-Filme hatte eine Haupt- oder eine wichtige Nebenrolle, und 82 dieser Filme hatten nicht einmal eine einzige LGBT-Rolle. Doch es gibt auch einen Wermutstropfen: Die Diversity in Bezug auf die Ethnie und die Rasse hat innerhalb der LGBT-Charaktere stark zugenommen. Derzeit gehören rund 40 Prozent einer ethnischen Gruppe an, welche sonst untervertreten ist. Im Gegensatz dazu sieht es düster aus, wenn man alle Charaktere mit einbezieht. Von den 4370 Charakteren sind 73.7 Prozent weiss, nur noch 12.2 Prozent sind schwarz, 5.3 Prozent sind Latinos und 3.9 Prozent sind asiatisch. Auch beim Geschlecht gibt es grosse Unterschiede: Nur gerade 31.4 Prozent aller sprechenden Charaktere in den 100 erfolgreichsten Filmen im vergangenen Jahr waren weiblich. Zudem hatten Frauen nur gerade in 32 der 100 untersuchten Filmen eine Haupt- oder eine wichtige Nebenrolle inne.