CHINA: Conversion Therapien weit verbreitet
Es sind Spitäler, Kliniken oder Zentren für Psychiatrie, welche noch heute so genannte Conversion Therapien anbieten. Teilweise sind die Institutionen gar staatlich geführt. Mit diesen Therapieformen sollen Schwule, Lesben, Bisexuelle oder auch trans und inter Menschen auf heterosexuell getrimmt werden, meist mit gravierenden Folgen für die Betroffenen. Sei es über Beten, über Psychotherapien oder bis hin zu Elektroschocks, die Massnahmen sind vielfältig, doch die Wirksamkeit ist erwiesenermassen nicht vorhanden. So anerkennen auch keine Berufsverbände, von den Psychiatern bis zu den Medizinern, diese Therapieformen an. Die Folgen für die Opfer reichen von Angstzuständen über psychische Probleme bis hin zu Suizidversuchen.
Obwohl China Homosexualität in Jahr 2002 von der Liste der Geisteskrankheiten gestrichen hat, wie auch die Weltgesundheitsorganisation, so gibt es im Land offenbar immer noch mindestens 136 Institutionen, welche Conversion Therapien anbieten. Matters hat diese Zahlen veröffentlicht, nach dem sie LGBTI+ interviewt und deren Aussagen ausgewertet haben. Dies dürfte jedoch nur die Spitze des Eisbergs sein. Die Organisation der Eltern und Freunde von LGBTI+, PFLAG China, geht denn auch von mehr als 300 solchen Kliniken und Zentren aus. So erklärt Ah Qiang, dass sie zwar die genauen Zahlen nicht wissen, dass es aber gerade in den kleinen Städten viele Orte gebe, die glauben, dass sie Homosexualität heilen können. So gebe es auch viele Eltern, welche, vor allem durch Unwissen, zu Ärzten rennen um ihre Kinder heilen zu lassen. Viele Ärzte wiederum nutzen dies dann um in erster Linie Geld zu machen, so Ah Qiang weiter.