CHINA: Gericht nimmt sich dem Fall um die Öffnung der Ehe an

CHINA: Gericht nimmt sich dem Fall um die Öffnung der Ehe an
Sun Wenlin und sein Lebenspartner reichten bei einem Gericht in der Provinz Hunan Klage ein, weil ihnen das Recht auf eine gleichgeschlechtliche Ehe verweigert wurde. Das Gericht hat nun erklärt, dass man sich dem Fall annehmen werde.

Dies dürfte sehr spannend werden: Was in vielen westlichen Staaten wie etwa den USA bereits über die Bühne ging, erreicht nun auch das Reich der Mitte. Sun Wenlin und sein Lebenspartner wollten am 23. Juni des vergangenen Jahres auf dem Zivilstandsamt in der zentralchinesischen Stadt Changsha einen Antrag stellen, damit sie Heiraten können. Dieser wurde jedoch mit der Begründung abgelehnt, dass in China nur ein Mann und eine Frau heiraten können. Diese Absage wollte Sun Wenlin nicht auf sich sitzen lassen, und so klagte er kurzerhand des Zivilstandsamt in Changsha ein.

Das Forung Distrikt-Gericht der Provinz Hunan hat nun erklärt, dass man sich diesem Fall annehmen werde um ihn zu beurteilen. Damit wird es in China wohl zum ersten Gerichtsprozess in Bezug auf Marriage Equality kommen. Via Weibo, der chinesischen Version von Twitter, zeigte sich Sun Wenlin hocherfreut über die Nachricht und er bedankte sich bei seiner Familie und seinen Freunden für die Unterstützung. Sie werden nun weiterkämpfen, fügte er hinzu.

Gegenüber den chinesischen Medien erklärte Sun, dass er bereits seit er 14 Jahre alt war, wisse, dass er schwul ist. Als er sein Coming out bei seiner Familie hatte, haben sie ihn zuerst ignoriert. Über die Jahre habe er aber auf verschiedenen Wegen versucht, seine Eltern davon zu überzeugen, und mittlerweile hätten sich ihre Ansichten leicht verändert und sie würden ihn langsam akzeptieren können. Seit seine Mutter weiss, dass er seinen Lebenspartner heiraten möchte, zeigt auch sie sich kämpferisch. Gegenüber den Medien erklärte sie, dass egal wie stark die Gesellschaft ihren Sohn diskriminiere, weil er schwul ist, sie werde immer zu ihm halten…