CHINA: Lehrer gefeuert, weil er an LGBT-Anlass ging

CHINA: Lehrer gefeuert, weil er an LGBT-Anlass ging
In der chinesischen Stadt Qingdao wurde ein Kindergartenlehrer gefeuert, als er auf seinem Social Media-Konto gepostet hat, dass er an einem LGBT-Anlass teilnimmt. Die Schulbehörde hat aber die Rechnung ohne den Lehrer gemacht, denn dieser hat sich nun einen Anwalt genommen und will rechtlich gegen die Entlassung vorgehen. Der Fall könnte für die Community weitreichende Konsequenzen haben, könnte daraus doch faktisch ein Diskriminierungsverbot für LGBTs hervorgehen...

Die Eltern würden es sich unter Umständen nicht wünschen, dass ihre Kinder bei einem nicht heterosexuellen Lehrer in den Kindergarten gehen, begründete der Rektor seine Entscheidung, einen Lehrer zu entlassen. Der Kindergartenlehrer hat nämlich auf seinem Social Media-Konto gepostet, dass er an einem LGBT-Event teilnehmen werde.

Der Mann erhielt dabei weder eine ausreichende Abfindung, noch eine sonstige Bezahlung, worauf er sich nun einen Anwalt nahm. Der Lehrer, der anonym bleiben will, erklärte darauf via seinem Anwalt Tang Xiangqian, dass er zutiefst besorgt sei, denn diese Kündigung impliziere, dass die Eltern wünschen, dass ihre Kinder in einer Welt aufwachsen, in der man nicht-heterosexuelle Menschen nicht respektiert. Er hoffe, so der Lehrer weiter, dass er die chinesische Gesellschaft mit dieser Klage weiterbringe, damit sie offener und ausgeglichener werde.

Laut Tang Xiangqian ist dies der erste solche Fall in China. Der Hauptgrund für die Klage sei denn auch, dass die Sichtbarkeit der LGBT-Community gestärkt werde. Die Bevölkerung soll zudem auch darauf aufmerksam gemacht werden, wie schnell Schwule, Lesben und Transgender Opfer von Diskriminierung werden können.

Die Lage der LGBT-Community in China ist unübersichtlich und unterliegt mitunter auch grosser Willkür. So kommt es immer wieder zu plötzlichen Verboten von LGBT-Events, oder gar zu Razzien. Die chinesische Social Media-Plattform Weibo hat zudem ein Verbot von LGBT-Inhalten verlassen, dieses aber nach massiven Protesten wenige Tage später wieder zurückgenommen.