CHINA: Trans-Mann gewinnt vor Gericht wegen ungerechtfertigter Entlassung

CHINA: Trans-Mann gewinnt vor Gericht wegen ungerechtfertigter Entlassung
Erstmals hat sich ein Gericht in China mit einem Fall rund um die Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung oder der Geschlechteridentität zu befassen, und die Richter gaben dem Kläger Recht: Der Trans-Mann wurde von seiner Firma zu Unrecht entlassen, fand das Gericht.

Der Mann, der nur als C. bekannt ist, arbeitete beim Gesundheitsdienstleister Ciming Checkup. Da der 29-Jährige aber transgender ist, wurde er von seinem Arbeitgeber unfair behandelt, diskriminiert und schlussendlich gar entlassen. Dies wollte sich der Trans-Mann nicht bieten lassen und so hat er eine Klage gegen Ciming Checkup eingereicht. Die Richter eines Bezirksgericht der Stadt Guiyang im Südwesten des Landes urteilten nun, dass C. ungerechtfertigt entlassen wurde. Die Firma Ciming Checkup musste ihm daher einen Schadenersatz in der Höhe von 287 Schweizer Franken bezahlen.

Gegenüber der Associated Press erklärte C., dass er sich zwar auch eine formale Entschuldigung seines ehemaligen Arbeitgebers gewünscht hätte, doch die Klage habe ihre Pflicht trotzdem erfüllt. Es sei ihm nie um Geld gegangen, fügte er weiter hinzu, sondern, er hoffe, dass Menschen, welche in einer ähnlichen Situation wie er seien, realisieren, dass sie auch Rechte haben. Weiter würde er sich wünschen, wenn dieser Fall schlussendlich ein Gesetz ermöglichen würde, welches Diskriminierungen am Arbeitsplatz ahnden.

Erst vor wenigen Wochen urteilte zudem ein Gericht, dass es nicht erlaubt ist, Menschen zu so genannten Converversion Therapien zu zwingen. Ein Mann, welcher diesbezüglich eine Klage einreichte, bekam von den Richtern ebenfalls Recht. Während diese Fälle Grund zur Freude sind, so gibt es aber auch immer wieder Rückschritte in China: So wurde beispielsweise eine LGBT-Konferenz in Chengdu ohne Angaben von Gründen abgesagt, zudem hat die Zensurbehörde auch angekündigt, LGBT-Inhalte künftig härter zu kontrollieren und aus dem Internet zu verbannen.