CHINA: Zwei Personen wegen Rainbow Badges von Sicherheitsleuten angegriffen
Sie wollten dafür sorgen, dass Schwule, Lesben und Transgender im Alltag sichtbarer werden, und dies vor allem auch im Vorfeld des kommenden IDAHOT, dem Internationalen Tag gegen Homo- und Transphobie vom 17. Mai. Doch wie gross das Tabu in China noch immer ist, und mit welchen Anfeindungen die Community zu kämpfen hat, zeigte sich an einem Anlass im Vorfeld des IDAHOT im 798 Art District in der chinesischen Hauptstadt. LGBT-Aktivisten verteilten dort nämlich Badges mit Regenbogenfahnen, um damit die Sichtbarkeit der Schwulen, Lesben und Transgender innerhalb der Gesellschaft zu vergrösseren und um damit ein Tabu zu brechen. In China lebt die LGBT-Community nämlich nach wie vor mehrheitlich im Versteckten, wodurch es enorm schwierig ist, überhaupt Aufklärung zu betreiben.
Die LGBT-Aktivisten wurden aber schon zu Beginn ihrer Aktion argwöhnisch von Sicherheitsbeamten des Art Districts beobachtet. Als sich die Community dort treffen wollte, versperrten die Securities zwei Frauen, welche diese Badges trugen, den Weg und hinderten sie am Durchkommen. Der Vorgang wurde von Anwesenden gefilmt, und es ist zu sehen, wie einer der Sicherheitsbeamten eine der Frauen zu Boden wirft, und wie eine andere Frau von mehreren Männern in der selben Uniform ebenfalls angegriffen und geschlagen wird. Die Sicherheitsbeamten hinderten darauf weitere Teilnehmer daran, auf das Gelände des Art Districts zu gelangen, und zudem hielten sie auch die Veranstalter davon ab, weitere Badges an Passanten und andere Teilnehmer zu verteilen.
Laut den Organisatoren wurden die beiden Frauen zur Untersuchung ins Spital gebracht und dort wegen leichten Verletzungen im Gesicht behandelt. Das Video verbreitete sich darauf viral über die Sozialen Medien, darunter das chinesische Twitter-Pendant Weibo. Als Zeichen des Supports für die LGBT-Community wurde dazu auch der Hashtag #798beating verwendet, welcher schon alleine in den ersten wenigen Stunden über 250‘000 Mal verwendet wurde. Doch wie zuvor bereits das Video, so löschte Weibo schliesslich auch den Hashtag.
Die Aktivisten zeigten sich aber kämpferisch und erklärten, dass sie heute nicht ruhig sein werden, obwohl sie die Ereignisse und das brutale Vorgehen im Art District schockiert haben. Niemand dürfe das Opfer von Gewalt werden. Sie forderten zudem, dass die Polizei die Vorgänge untersuchen müssen.
Der Verantwortliche des Art District 798 erklärte diesbezüglich, dass das Tragen von solchen Badges seiner Meinung nach illegal sei, zudem hätten Homosexuelle eine verdrehte, sexuelle Orientierung, das sei erschreckend...