COMMONWEALTH: Über eine Milliarde leben noch immer unter Anti-Gay-Gesetzen

COMMONWEALTH: Über eine Milliarde leben noch immer unter Anti-Gay-Gesetzen
Am Montag wurde rund um den Globus der 40. Commonwealth Day gefeiert. Verschiedenste Organisationen erinnerten aber gleichzeitig auch daran, dass noch immer weit mehr als eine Milliarde Menschen unter Anti-LGBT-Gesetzen leiden, welche damals durch die Briten in ihre damaligen Kolonien getragen wurden. Oder anders gesagt: 40 der 52 Mitgliedsstaaten des Commonwealth kennen nach wie vor Gesetze, welche sich explizit gegen Schwule, Lesben und Transgender richten, und welche bis hin zur Todesstrafe reichen.

Während rund um den Globus in den ehemaligen britischen Kolonien der 40. Commonwealth Day gefeiert wurde, hatte insbesondere die LGBT-Community in der absoluten Mehrheit der Staaten wenig Grund zum Feiern. Noch immer haben 40 der 52 Commonwealth-Staaten Gesetze, welche damals von der britischen Kolonialmacht eingeführt wurde, und welche Homosexualität, dabei vornehmlich den Sex unter Männern, kriminalisiert. Während einige Staaten, darunter das Ursprungsland Grossbritannien, aber auch Neuseeland, Australien oder Kanada, diese Gesetze seit einiger Zeit wieder abgeschafft haben, so leben aber noch heute weit mehr als eine Milliarde Menschen in Ländern, in welchen sie von Anti-Gay-Gesetzen betroffen sind. Verschiedenste Organisationen haben deshalb die Queen als Oberhaupt der Commonwealth Staaten bereits aufgefordert, dass sie sich gegen die Kriminalisierung von Homosexualität und Geschlechteridentität aussprechen solle.

Dabei geht es in diesen Staaten in Bezug auf Homosexualität von der Todesstrafe, welche innerhalb des Commonwealth noch im Norden Nigerias und in Brunei angewandt wird, bis hin zu mehrjährigen Haftstrafen, etwa 10 Jahre und Zwangsarbeit in Jamaika, 14 Jahre in Kenia, 20 Jahre plus Auspeitschen in Malaysia oder 25 Jahre in Trinidad und Tobago. Lebenslängliche Haft gilt zudem in Bangladesch, Barbados, Guyana, Pakistan, Sierra Leone, Tansania und Uganda. Etwa in Indien werden auch Haftstrafen verhängt, und selbst im modernen Singapur drohen nach wie vor zwei Jahre Haft auf schwulen Sex, obwohl das Gesetz offiziell nicht mehr angewandt wird. Doch es sind nicht alleine die drohenden Strafen, welche für die LGBT-Community hart sind, sondern, durch die Gesetzgebung wird auch die Stigmatisierung von Schwulen, Lesben und Transgender gefördert. Daher leiden die Mitglieder der LGBT-Community nicht selten unter Verfolgung, Gewalt und Diskriminierung.

Unter anderem die folgenden Staaten des Commonwealth kennen noch heute Gesetze, welche sich gegen LGBTs richten:
Antigua und Barbuda, Bangladesch, Barbados, Dominica, Ghana, Grenada, Guyana, Indien, Jamaika, Kamerun, Kenia, Kiribati, Malawi, Malaysia, Namibia, Pakistan, Papua Neuguinea, die Salamon-Inseln, Sambia, Saint Kitts und Nevis, Saint Lucia, Saint Vincent und die Grenadinen, Sierra Leone, Singapur, Sri Lanka, Swasiland, Tansania, Tonga, Trinidad und Tobago, und Uganda.