DÄNEMARK: Transgender soll keine psychische Krankheit mehr sein
Es war im Jahr 1990 als die Weltgesundheitsorganisation WHO beschlossen hat, Homosexualität aus dem Katalog der psychischen Erkrankungen zu streichen, doch in Bezug auf das Transgender sein, hat sich nichts verändert. Noch heute wird Transgender von der WHO als psychische Krankheit und Verhaltensstörung geführt. Obwohl auch innerhalb der WHO die Debatte darüber gestartet und angekündigt wurde, dass man die Begriffsdefinitionen überarbeiten werde, so möchte die Regierung in Dänemark nicht mehr länger zu warten. Man habe die Geduld mit der Organisation verloren, heisst es denn auch in einer offiziellen Erklärung aus Regierungskreisen.
Dänemark strebt nun an, dass erste Land der Welt zu werden, welches Transgender sein aus der Liste der psychischen Krankheiten streicht. Man habe so lange daran gearbeitet, dass Transpersonen in Dänemark die gleichen Rechte haben, erklärte etwa Flemming Møller Mortensen von den Sozialdemokraten, doch man habe nun endgültig die Geduld verloren, denn der Prozess bei den Vereinten Nationen sei immer noch am Laufen. Gegenüber der dänischen Nachrichtenagentur Ritzau führte er weiter aus, dass die Bezeichnung von Transgender als psychisch krank zu einer ganzen Reihe an Diskriminierungen führe. Es sei massiv stigmatisierend und zeige in keinster Weise, wie man Transpersonen in Dänemark tatsächlich sehe. Transgender sein sollte eine neutrale Diagnose sein und es sei sehr diskriminierend, wenn man Transpersonen in eine Schublade mit psychischen Krankheiten oder Verhaltensstörungen stecke, fügt Mortensen hinzu. Die Konsequenzen können mitunter gravierend sei, so dass Transpersonen mit dieser Diagnose unter anderem Krankenkassen und Versicherungen verweigert werden können.
Die Regierung in Dänemark hat es sich zum Ziel gesetzt, Transgender ab Anfangs 2017 von der Liste der psychischen Krankheiten zu streichen – egal wie lange es bei der Weltgesundheitsorganisation noch geht. Gesundheitsministerin Sophie Lohde bestätigte zudem, dass Dänemark dies auch im Alleingang mache, sollte die WHO nicht selber Massnahmen in diese Richtung ergreifen.