DEUTSCHLAND: Die Gewinner der Teddy Awards

DEUTSCHLAND: Die Gewinner der Teddy Awards
Während der Berlinale in der deutschen Hauptstadt werden jeweils auch die Teddy Awards verliehen – die Preise für schwullesbisches und transgender Filmschaffen. An der bereits 31. Ausgabe hat diesmal Una Mujer Fantastica aus Chile den Hauptpreis erhalten.

In den vergangenen Tagen befand sich Berlin wieder im Filmfieber – der Grund: Die Berlinale. Im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele werden seit 1986 jeweils auch die Teddy Awards verliehen, welche sich explizit schwullesbischen und transgender Themen widmen. In diesem Jahr ging Una Mujer Fantastica als Sieger hervor. Der Film aus Chile trägt den englischen Titel A Fantastic Woman und stammt von Regisseur Sebastián Lelio. Nach dem plötzlichen Tod ihres älteren Freundes muss sich eine transgender Kellnerin ihr Recht auf eine angemessene Trauer förmlich erkämpfen, so der Kurzinhalt des Films. Dabei wurde von der Jury neben der grossartigen Machart und Erzählweise des Films auch die hervorragende schauspielerische Leistung von Daniela Vega als Protagonistin Marina unterstrichen.

Der schwedische Kurzfilm Min Homosyster – zu Englisch: My Gay Sister – wurde des Weiteren als Bester Kurzfilm ausgezeichnet. Dabei geht es um ein junges Mädchen, welches Dank der Beziehung ihrer älteren Schwester und deren Partnerin mehr über die Liebe erfährt und lernt. Aus Taiwan kommt zudem der Beste Dokumentarfilm: Ri Chang Dui Hua – oder mit dem englischen Titel: Small Talk – wurde von Regisseurin Hui-chen Huang gedreht, welche darin auch durchaus autobiografisch ihre eigene Lebensgeschichte als Tomboy verarbeitet. Die Jury lobte den Film als bedeutungsvoll, aber auch als äusserst intim erzählt.

Einen Einblick in die japanische Kultur und auf Regenbogenfamilien gewährt zudem der Gewinner des Jury-Teddys: Diesen Spezialpreis erhielt Karera ga Honki De Amu Toki Wa – Englisch: Close-Knit – von Naoko Ogigami. Monika Treut wiederum wurde ausserdem mit dem Spezial-Teddy für die künstlerische Lebensleistung ausgezeichnet. Dabei wurde die feministische und lesbische Filmemacherin dafür geehrt, dass sie das lesbische Kino seit den Achtzigern massgeblich mitgeprägt hat. Dabei war sie auch eine Wegbereiterin für das New Queer Cinema und auch für die deutschsprachige unabhängige Filmszene, sowie das US-amerikanische Indie-Kino. Der Harvey, der Preis der Leser des Magazins Männer, wurde in diesem Jahr des Weiteren an Francis Lee’s Film God’s Own Country verliehen.

Die Teddy Awards wurden in diesem Jahr bereits zum 31. Mal vergeben. Die Jury setzte sich diesmal aus Mitgliedern von anderen queeren Filmfestivals zusammen, so unter anderem aus der Türkei, aus Japan, Uganda, Deutschland und aus Finnland.