ENGLAND/ WALES: Wieviele Queers leben tatsächlich in England und Wales?
Eine Volkszählung liefert jeweils ein gewaltiges Volumen an Daten und bietet die einmalige Möglichkeit um Statistiken über die Wohnbevölkerung zu erstellen. In Grossbritannien dafür verantwortlich ist das Office for National Statistics (ONS), welches alle zehn Jahre einen entsprechenden Bericht mit den dann aktuellen Zahlen veröffentlicht. Diesmal haben insgesamt 45.7 Millionen Menschen an der Umfrage teilgenommen und erstmals konnten sie auch - auf freiwilliger Basis - Angaben zu ihrer Geschlechtsidentität und ihrer sexuellen Orientierung machen.
Die Fragen dazu lauteten: Welche der folgenden Begriffe beschreibt ihre sexuelle Orientierung am besten? Als Antwortmöglichkeit gab es heterosexuell, schwul/ lesbisch, bisexuell oder eine andere sexuelle Orientierung. Und als weitere Frage: Ist das Geschlecht, mit dem Sie sich identifizieren noch das selbe, wie das Ihnen bei der Geburt zugeordnete? Neben der Antwort Ja gab es die Möglichkeit, sich als trans Mann, als trans Frau, als nicht-binär oder als andere Geschlechtsidentität zu bezeichnen.
Dabei zeigte sich, dass sich rund 1.5 Millionen Menschen als lesbisch, schwul, bi oder als eine andere, sexuelle Orientierung als heterosexuell bezeichneten. Dies entspricht einem Anteil von 3.2 Prozent. Dabei wählten 748‘000 Personen davon die Bezeichnung schwul, respektive lesbisch, rund 624‘000 sehen sich als bisexuell und 165‘000 Menschen haben eine andere sexuelle Orientierung als die genannten.
In Bezug auf die Geschlechtsidentität antworteten 262'000 mit Nein, dass ihr Geschlecht, mit dem sie sich identifizieren, somit nicht dem selben Geschlecht entspricht, welchem sie bei der Geburt zugeordnet wurden. 118'000 davon definierten dies dabei nicht weiter. Je 48'000 Personen bezeichneten sich als trans Frau respektive als trans Mann. Rund 30'000 identifizieren sich zudem als nicht-binär und 18'000 schrieben, dass sie einer anderen Geschlechtsidentität angehören als der genannten.
Diese statistische Erhebung rund um die sexuelle Orientierung und die Geschlechtsidentität soll dazu dienen, um Unterstützung etwa im Bereich des Diskriminierungsschutz zu bieten, um neue Gesetze entsprechend LGBTI+ inklusiv aufzugleisen oder um Hilfs- und Beratungsangebote auszuarbeiten. So sollen mittels Aufschlüsselung nach verschiedenen Regionen auch Ungleichheiten aufgedeckt werden, was Diversität und Inklusion betrifft. So heisst es vom Office for National Statistics (ONS) auch, dass es wichtig sei, dass jede Person gezählt wird, und sich auch jede Person als wichtig für die Statistik fühlt.