EU: Europäisches Parlament besorgt über Situation der LGBTs auf der Krim
Bis im März 2014 gehörte die Krim noch zur Ukraine, doch dann marschierten die Russen auf der Halbinsel ein und annektierten das Gebiet. Während die Situation für Schwule, Lesben und Transgender in beiden Ländern schon ohne den Bürgerkrieg äusserst schwierig war, so hat sich die Situation für die Community nun noch einmal massiv verschlechtert. Vor dieser enormen Zunahme der Homophobie warnt nun das Europäische Parlament eindringlich.
Pride Events, welche in der Ukraine versuchsweise zugelassen wurden, sind durch die neuen Machthaber auf der Krim wieder verboten worden. Und so machen diese auch keinen Hehl aus ihrer Ablehung gegenüber der LGBT-Community. Ein Führer erklärte nämlich ziemlich direkt, dass man Gays auf der Krim nicht brauche.
Ein anderer Politiker meinte zudem, dass man die traditionellen Werte vermitteln werde. Sämtliche Versammlungen von Schwulen, Lesben und Transgender würden sofort aufgelöst. Die Polizei und Sicherheitskräfte seien in drei Minuten vor Ort und würden den Teilnehmern sofort klar machen, welcher sexuellen Orientierung sie anzugehören haben.
Das Europäische Parlament hat nun eine entsprechende Resolution verfasst, mit welcher man die Besorgnis über die prekäre Situation der LGBT-Community auf der Krim zum Ausdruck bringt. So heisst es darin, dass sich die Situation durch die Annektion von Russland massiv verschlechtert habe, und dass die Community durch die Machthaber und Paramilitärs unterdrückt und verfolgt werde.
Tanja Fajon, Abgeordnete des Europäischen Parlaments für Slowenien und Vize-Präsidentin der Intergroup für LGBT-Rechte, erklärte dazu weiter, dass sie sehr besorgt sei, da die homophobe Rhetorik selbst von den höchsten Autoritäten komme. Gewalt gegen die LGBT-Community bleibe zudem unbestraft, und so überrasche es kaum, dass viele keinen anderen Ausweg sehen, als die Halbinsel zu verlassen. Als eine Besatzungsmacht habe Russland die Pflicht, die Sicherheit für die gesamte Bevölkerung zu gewähren, auch für die LGBTI-Community. Sie fordere daher alle Staaten der Europäischen Union, die Europäische Kommission und den Europarat auf, den Druck auf Russland diesbezüglich zu erhöhen.