FÄRÖER: Die Öffnung der Ehe wurde abgelehnt
Die Färöer-Inseln gehören zwar zu Dänemark, sind aber selbstverwaltet und haben auch ein eigenes Parlament, und dieses hat die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare in dieser Woche deutlich abgelehnt. 26 Abgeordnete stimmten gegen das Anliegen, und dies bei nur gerade 33 Mitgliedern im Parlament der Inseln. Damit bleibt das Land das einzige der nordischen Länder, welche schwullesbischen Paaren noch immer keine Möglichkeit geben, dass sie ihre Partnerschaft rechtlich absichern können.
Einmal mehr ist es aber die Politik, welche der öffentlichen Meinung massiv hinterher hinkt. In einer Umfrage aus dem Jahr 2013 sprachen sich nämlich zwei Drittel dafür aus, dass die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet wird. Dänemark selber hat die Ehe bereits im Jahr 2012 geöffnet, zuvor war es zudem das erste Land weltweit, welches ein Partnerschaftsgesetz einführte.
Vor allem Sonja Jógvansdóttir ist Marriage Equality ein grosses Anliegen: Sie ist die erste LGBT+-Abgeordnete im Parlament der Insel. Sie wurde 2015 mit dem drittbesten Resultat aller Abgeordneten gewählt.
Seit dem Jahr 2007 gibt es auf den Färöer-Inseln aber ein Anti-Diskriminierungsgesetz, welches auch LGBT+ schützt. Das Gesetz wurde kurz nach dem Coming out des berühmten Popstars Rasmus Rasmussen eingeführt, weil dieser von einer Gruppe von fünf Männern brutal zusammengeschlagen wurde. Ein ähnliches Gesetz gibt es in Dänemark bereits seit dem Jahr 2004.
Die Färöer-Inseln befinden sich im Nordatlantik, nördlich von Schottland zwischen Island und Norwegen. Das Land besteht aus 18 felsigen Inseln vulkanischen Ursprungs. Auf den Inseln leben insgesamt rund 50‘000 Menschen.