FRANKREICH: Erste Pride in den Banlieue von Paris
Tausende von Teilnehmer zählte die erste Pride in einem Banlieue der französischen Hauptstadt. Der Marsch wurde von Saint-Denis - Ville au Coeur organisiert, und wurde auch von der lokalen Politik des Vororts im Norden von Paris mitgetragen. So wurden etwa auch das Rathaus von Saint-Denis, sowie einige Fussgängerstreifen mit Regenbogenfarben geschmückt.
Mit dieser Pride hoffen die Veranstalter, dass mehr Menschen auf die Anliegen der LGBTI+ Community aufmerksam gemacht werden, und sich auch öffentlich gegen Homophobie in ihrem Umfeld einsetzen. Doch es gehe nicht bloss um Homophobie in den Vororten, sondern auch dagegen, dass die Leute, die dort wohnen, immer als homophob abgestempelt werden. Diese Vorurteile gegen die dort lebenden, zu meist ärmeren Menschen müssen angegangen werden. Dies war nun ein erster Schritt: Es war die erste Pride, welche explizit ausserhalb einer grossen Stadt, in den ärmeren Arbeitervierteln, organisiert wurde.
Frankreich ist Bezug auf die Rechte für LGBTI+ zwar ein Vorreiter, doch alleine im vergangenen Jahr wurde eine rekordhohe Zahl von 231 homo- und transphoben Taten mit physischer Gewalt registriert, wie SOS Homophobie bekannt gab. Und dies dürfte nur die Spitze des Eisbergs sein, denn viele getrauen sich nach wie vor nicht, Übergriffe bei der Polizei zur Anzeige zu bringen.