GABUN: Gleichgeschlechtlicher Sex wurde neu verboten
Es war ein Beamter, welcher nicht näher genannt werden will, welcher bestätigt hat, dass Gabun in diesem Juli das 70. Land der Welt wurde, welches gleichgeschlechtliche Aktivitäten unter Strafe stellte. In einer Online-Version der aktuellen Gesetze ist diese Neuerung offenbar ebenfalls ersichtlich. Das Justizministerium verweigerte allerdings jeden Kommentar dazu. Dass dieser Beschluss für dieses Verbot nicht öffentlich kommuniziert wurde, hat gute Gründe, denn das Land fürchtete sich wohl vor internationalen Sanktionen.
Mit dem neuen Strafgesetz können sexuelle Beziehungen zwischen Personen des gleichen Geschlechts neu mit bis zu sechs Monaten Haft bestraft werden, hinzu kommen Geldstrafen von bis zu 5 Millionen CFA Francs, was etwa 8360 Schweizer Franken entspricht. Dass das Gesetz auch tatsächlich angewandt wird, hat Davis Mac-Iyalla, ein lokaler LGBTI+ Aktivist, praktisch zeitgleich mit dem Bekanntwerden der neuen Gesetzgebung bestätigt. Er habe bereits mit zwei Männern gesprochen, welche unter diesen Anschuldigungen verhaftet wurden und darauf die Polizisten bestechen mussten um wieder frei zu kommen. Damit haben korrupte Polizisten offenbar eine neue Einnahmequelle gefunden, wie Mac-Iyalla erklärt. Eine offizielle Bestätigung für diesen Fall gibt es aber verständlicherweise noch nicht.
Abgesehen von einigen, wenigen Staaten, welche die Verbote auf gleichgeschlechtliche Aktivitäten verschärfen, ist Gabun glücklicherweise bislang ein Einzelfall, denn die Tendenzen weltweit sehen eher eine Legalisierung von solchen Aktivitäten vor, so etwa in Indien im vergangenen Jahr, aber auch in Trinidad & Tobago, Botswana und in Mocambique. In anderen Staaten sind zudem Gerichtsprozesse teilweise weit fortgeschritten, welche schlussendlich zu einer Entkriminalisierung führen könnten, so in Singapur, Mauritius, in einigen Karibikstaaten oder auch in Kenia.