GRIECHENLAND: Bekannter Gay Aktivist wurde in Athen ermordet

GRIECHENLAND: Bekannter Gay Aktivist wurde in Athen ermordet
Die LGBT-Community in Griechenland trauert um einen ihrer bekanntesten Gay- und HIV-Aktivisten: Zak Kostopoulos wurde in der Innenstadt von Athen am Freitagnachmittag von Männern derart schwer verletzt, dass er noch auf dem Weg ins Spital verstarb. Die genauen Umstände sind noch unklar. Er soll angeblich versucht haben einen Juwelier auszurauben, doch seine Familie und auch Zeugen bestreiten diesen Tathergang...

Weshalb Zak Kostopoulos bei einem Juwelier derart angegriffen wurde, ist noch unbekannt, doch Aufnahmen von Überwachungskameras zeigen einen äusserst brutalen Angriff am helllichten Tag an der Gladstonos Strasse in der Nähe des Omonia Platzes. Während einige davon sprechen, dass Kostopoulos versucht habe, das Geschäft auszurauben, so sprechen die Bilder eine andere Sprache. Auch gibt es Zeugen, welche die Theorie des Raubes verneinen.

Auf den Bildern ist zu sehen, wie Kostopoulos in einem Juweliergeschäft steht und einen Feuerlöscher hat. Die Türe ist offenbar verriegelt, wodurch er durch ein Fenster am Boden zu fliehen versucht. Der Ladenbesitzer und ein anderer Mann beginnen sofort mit voller Wucht auf ihn einzutreten. Darauf habe er erste Hilfe erhalten, als er aber wieder wegzugehen versuchte. Offensichtlich unbewaffnet und völlig desorientiert wankt der 33-Jährige auf der Strasse und fällt über Stühle und Tische, doch die Angreifer gehen wieder auf ihn los. Schliesslich kommt die Polizei und legt Kostopoulus Handschellen an. Er verstirbt noch auf dem Weg in den Spital. Die Ladenbesitzer wurden erst verhaftet, nachdem sich das Video der brutalen Tat viral verbreitet hat. Der zweite Angreifer ist noch auf der Flucht.

In den griechischen Medien ist die Rede davon, dass der Mord an Zak Kostopoulos ein Unfall gewesen sei, welcher passierte, weil der Ladenbesitzer versucht habe, seinen Besitz zu verteidigen. Ein TV-Sender berichtet zudem, dass Kostopoulos mit zwei Freunden auf der Strasse ging, möglicherweise unter Einfluss von Drogen und etwas verwirrt, und ein Messer in der Hand hatte. Damit habe er auch den Juwelierladen betreten, jedoch ohne der Absicht, diesen auszurauben. Andere Quellen, darunter LGBT-Akivist Gregoris Vallianatos, berichten derweil, dass Zak gar nie versucht habe, den Laden auszurauben, sondern, dass er in einem Café sass, als es zu einer Schlägerei kam und er beim Juwelier nur Zuflucht gesucht habe. Die Sicherheitstüre habe sich dann aber geschlossen und er sei im Laden gefangen gewesen. Der Besitzer sei zudem gar nicht im Shop gewesen, sondern sei in einen nahegelegenen Kiosk gegangen um etwas zu kaufen. Dass es sich nicht um einen Raub handelte, dieser Meinung ist auch die Familie von Kostopoulos, denn Zak habe keine Geldsorgen gehabt, auch habe die Polizei genügend Geld in seiner Wohnung gefunden.

Laut Gerichtsmedizinern weise der Körper von Kostopoulos keine Verletzungen auf, welche als Todesursache in Frage kommen. Derzeit laufen aber auch noch weitere Untersuchungen, nicht zuletzt weil Kostopoulos drogensüchtig war. Die Polizei untersucht zudem auch noch ein Messer, welches mit den Fingerabdrücken von Kostopoulos im Umfeld der Tat gefunden wurde. Zudem soll auch untersucht werden, weshalb beispielsweise die Polizei auch handgreiflich wurde, selbst als Kostopoulos bereits Handschellen trug.

Zak Kostopoulos war ein bekannter LGBT-Aktivist. Er hat sich früh als HIV-positiv geoutet, und viel für die Sichtbarkeit der HIV-Positiv-Community beigetragen. Daneben stand er auch als Drag Queen Zackie Oh auf der Bühne. Bereits kurz nachdem die Tat bekannt wurde, kam es in Athen zu Protesten an denen rund 500 Personen teilnahmen und Aufklärung forderten.

ACHTUNG: Sehr brutale Aufnahmen des Vorfalls an der Gladstonos Strasse in Athen: