GROSSBRITANNIEN: Britischer Heilsarmee-Chef will LGBTs weiterhin ausschliessen
Die international tätige, christliche Wohltätigkeitsorganisation wird für seine Haltung gegenüber Schwulen, Lesben und Transgender immer wieder massiv kritisiert. So ist es laut internen Richtlinien für LGBTs nicht möglich, als Offiziere zu dienen, einzige Ausnahme ist, wenn sie quasi enthaltsam leben würden. Dass diese Regeln homophob sind, bestreitet die Heilsarmee vehement. Man diskriminiere LGBTs nie und man halte sich bei den Anstellungsverfahren an die gängigen Anti-Diskriminierungsrichtlinien. Glaubhaft ist dies nicht, denn es wurden international immer wieder Zweifel am Verhalten und an der Arbeit der Heilsarmee geäussert. Im Jahr 2012 sorgte etwa der Vorsitzende der Heilsarmee Australien für weltweite Schlagzeilen, als er vorschlug, dass sexuell aktive, schwule Männer zum Tode verurteilt werden sollten. Zwei Jahre später geriet zudem der amerikanische Ableger in den Fokus. Dort wurde die Organisation beschuldigt, sie habe einer obdachlosen Transfrau die Hilfe verweigert.
Clive Adams, der Vorsitzende des britischen Ablegers der Heilsarmee, bestätigte in der Fernsehsendung "The Sally Army and Me", dass Homosexuelle noch immer nicht als Offiziere zugelassen werden. Paul O’Grady, welcher ebenfalls im Studio war, zeigte sich empört darüber. Er ist selber schwul und arbeitet als freiwilliger Helfer bei der Organisation. Für die Fernsehsendung durfte er die Uniform der Heilsarmee tragen, doch eigentlich wäre das nicht erlaubt, da diese nur von Offizieren getragen werden darf. Adams erklärte ihm im Streitgespräch, dass er als freiwilliger Helfer willkommen sei, und auch an den Gottesdiensten in den Kirchen teilnehmen dürfe, doch wenn er Offizier werden wolle, müsse er zu den Ansichten stehen, welche die Heilsarmee vertrete. O’Grady meinte darauf schlicht, dass dies äusserst stossend sei. Er kenne viele Frauen und Männer welche lesbisch respektive schwul sind und die wunderbarsten Offiziere bei der Heilsarmee sein würden. Doch auf diese Diskussion wollte sich Adams nicht einlassen...