HAITI: Regierung verbietet LGBTI-Festival
Der Verwalter der Hauptstadt Port-au-Prince, Jean Danton Leger, bestätigte, dass er den Befehl herausgegeben habe, dass das LGBT-Festival verboten sei und abgesagt werden müsse. In einem Interview erklärte Leger zudem, dass es schliesslich auch darum gehe die moralischen und gesellschaftlichen Werte von Haiti zu schützen. Er habe zudem auch eine offizielle Beschwerde von Senator Jean Renel Senatus erhalten, welcher das Festival als Provokation gegenüber dem traditionellen Familienmodell sehe. Aus diesem Grund blieb den Veranstaltern keine andere Wahl, als das für dieses Wochenende geplante Festival abzusagen.
Lorraine Mangones, Leiterin der Non-Profit-Organisation Knowledge & Freedom Foundation, erklärte, dass sie Drohungen von massiver Gewalt erhalten haben. Man habe ihnen mit Brandanschlägen und anderen Formen von Gewalt gedroht, und daher habe man das erste Massimadi in Haiti absagen müssen. Auch von Juedy Charlot von Kouraj, der organisierenden LGBTI-Organisation, klingt es ähnlich. Es gebe sehr homophobe Menschen, welche dagegen waren, hinzugekommen sei, dass auch der Regierungsbeamte, welcher dafür zuständig gewesen wäre, die Durchführung untersagte. Laut Anthony Manuel Plagnes Paya, dem Sprecher des Festivals in Montreal, werde die Situation immer schlimmer. Mitglieder von Kouraj seien gar mit dem Tod bedroht worden und hätten sich darauf auch gefürchtet am Festival teilzunehmen.
Da die Akzeptanz gegenüber LGBTs zunehme, hoffe man, so Juedy Charlot weiter, dass das Festival zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden könne. Immer mehr LGBTs würden ihr Coming Out wagen und sich selber so akzeptieren. Sie würden es sogar wagen, sich öffentlich zu outen und sich auf der Strasse zu zeigen.
Massimadi wäre an diesem Wochenende als viertägiges Festival geplant gewesen und hätte sich auf Film, Kunst und Performances mit LGBTI-Bezug konzentriert. Das Festival wurde ursprünglich im Jahr 2009 in Montreal gegründet und fand unter anderem schon in Belgien statt. Beim Festival in Haiti hätte die Afro-Karibische LGBTI-Community eine Plattform erhalten sollen, um sich und ihr Kulturschaffen zu feiern.