HONDURAS: Massiv mehr Morde an LGBTs
Seit der linksgerichtete Staatspräsident Manuel Zelaya Rosales im Jahr 2009 durch das Militär gestürzt wurde und ins Ausland gebracht wurde, hat sich nicht nur die Situation für Schwule, Lesben und Transgender massiv verschärft, sondern auch die Menschenrechtslage insgesamt hat sich seither verschlechtert. Seit dem Militärputsch sollen laut dem Index on Censorship bereits 215 LGBTs ermordet worden sein – alleine im vergangenen Jahr sollen es 37 Morde gewesen sein. Im Vergleich zu den 20 Morden von 1994 bis 2009 stellt dies eine dramatische Zunahme dar. Hinzu kommen aber auch viele Fälle von Folter bis hin zu Verhaftungswellen.
Wie Donny Reyes, ein Schwulenaktivist, gegenüber dem Morning Star erklärte, habe er selber Folter und sexuelle Gewalt erlebt. Durch sein Engagement habe es zudem einige Mordversuche auf seine Person gegeben. Auch die Korruption greife um sich. So wurden beispielweise einige Polizeibeamte entlassen, da sie an einem Mordversuch an einem Drogenbeauftragten beteiligt gewesen sind. Audio-Aufnahmen zufolge wurde einem Attentäter 14‘000 Dollar für dessen Ermordung geboten.
Der Index on Censorship wird jeweils von Grossbritannien ausgearbeitet und basiert auf Zahlen von lokalen Nichtregierungsorganisationen. Homosexualität ist in Honduras zwar legal, aber es gibt keinen Diskriminierungsschutz für Schwule, Lesben und Transgender. Die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare, sowie auch das Adoptionsrecht ist zudem per Verfassung verboten.
Der Staatsstreich war das Resultat eines Verfassungskonflikts zwischen dem Präsidenten und dem Parlament, sowie dem Obersten Gericht. Es kam damals zu massiven Protesten in Land, worauf eine Ausgangs-, sowie auch eine Nachrichtensperre verhängt wurde. Sämtliche EU-Staaten, sowie die Staaten von Amerika, mit Ausnahme der USA, haben den Putsch verurteilt und als Reaktion ihre Botschafter aus dem Land abgezogen.