HONG KONG: Regierung soll mehr für den Schutz von LGBTIs unternehmen

HONG KONG: Regierung soll mehr für den Schutz von LGBTIs unternehmen
Die Regierung soll Schwule, Lesben und Transgender vor Diskriminierung schützen: Eine entsprechende Forderung hat die Kommission für Chancengleichheit eingereicht, unterschrieben von zahlreichen Organisationen, sowie auch international tätigen Firmen wie Google oder Goldman Sachs.

Dass eine Mehrheit der Einwohner von Hong Kong hinter dem Anliegen steht, ist aus Umfragen bekannt, doch nun haben sich rund 75 Organisationen, Bildungseinrichtungen, religiöse Gruppierungen, sowie Firmen und Konzerne zusammengeschlossen und eine gemeinsame Erklärung unterschrieben, mit welcher sie die Regierung auffordern, dass sie einen gesetzlichen Diskriminierungsschutz für Schwule, Lesben und Transgender ausarbeiten. In die Wege geleitet hat dies die Kommission für Chancengleichheit (EOC), sowie das Gender Research Centre (GRC) des Hong Kong Institute of Asia-Pacific Studies an der Chinese University of Hong Kong. Zu den Supportern gehören unter anderem auch Google, Goldman Sachs und die Anwaltskanzlei Linklaters.

Professor Alfred Chan Cheung-ming, Vorsitzender der EOC, erklärte, dass die missliche Lage der LGBT-Community weltweit Sorgen bereite. Soll sich die Gesellschaft weiterentwickeln, dann muss man auch von den Regierungen erwarten, dass sie ihre Verantwortung vermehrt wahrnehmen um die an den Rand gedrängten und verletzlichsten Gruppen innerhalb der Gesellschaft vor Diskriminierungen zu schützen. Gerade den Schwulen, Lesben und Transgender einen besseren rechtlichen Schutz zu gewähren sei mehr als nur eine moralische Verpflichtung oder ein Menschenrecht. Auch aus wirtschaftlicher Sicht mache dies durchaus Sinn, führt Alfred Chan Cheung-ming weiter aus, denn wenn Hong Kong für eine inklusive und diverse Kultur einstehe, könne man auch neue Talente anziehen und dies sei im heutigen, globalen und wettbewerbsintensiven Umfeld äusserst wichtig. Aus diesem Grund müsse Hongkong seine Anti-Diskriminierungsgesetzgebung modernisieren.

Im vergangenen Jahr hat die Kommission für Chancengleichheit, sowie das Gendre Research Centre eine umfassende Studie zu den Anti-Diskriminierungsgesetzen in Hong Kong veröffentlicht. Diese führte zu Tage, dass Schwule, Lesben und Transgender in allen Lebensbereichen ernstzunehmende Diskriminierungen erleben, und zwar vom Arbeitsalltag über das Bildungssystem bis hin zu den Behörden. Weiter zeigte die Studie aber auch, dass sich die öffentliche Haltung gegenüber Homosexualität und der LGBT-Community sichtbar verändert hat. So sprach sich eine Mehrheit der Einwohner von Hong Kong dafür aus, dass LGBTs einen gesetzlichen Diskriminierungsschutz erhalten sollen. Insgesamt 55 Prozent würden dies unterstützen, und in der Alterskategorie der 18 bis 24-Jährigen lag die Zustimmung gar bei rund 90 Prozent.