HONG KONG: Pride Marsch wegen den Protesten verboten
Nur gerade 48 Stunden vor dem für Samstag, den 16. November, geplanten, jährlichen Pride March durch Hong Kong informierte die Polizei die Veranstalter, dass der Marsch aufgrund der anhaltenden Protesten in der Stadt verboten werde. Man bewillige nur eine Demonstration an einem Ort. Die Veranstalter zeigten sich enttäuscht, insbesondere aufgrund der kurzfristigen Ankündigung. Man habe damit kaum Zeit um die Besucher richtig zu informieren.
Der Pride March in Hong Kong findet jährlich seit 2008 statt und gilt als friedlich. Es ist nun das erste Mal, dass der Demonstrationszug nicht bewilligt wurde. Bislang fand der Pride March nur 2010 nicht statt, da damals die finanziellen Mittel fehlten.
Die Veranstalter befürchten zudem, dass auch wegen des bestehenden Vermummungsverbot weniger an die Pride kommen werden. Zahlreiche Besucher, welche sich noch nicht geoutet haben, verdecken jeweils ihr Gesicht mit Masken. Des weiteren dürften diesmal wohl wegen der Proteste auch viele ausländische Touristen der Pride fern bleiben.
Eine der Veranstalterinnen, Yeo Wai-wai, erklärte, dass die Polizei seit den Protesten zahlreiche Freiheiten der Bürger eingeschränkt habe, und da wird für sexuelle Minderheiten kein Unterschied gemacht. Weiter sei es zudem nicht sicher, ob auch die Abgeordneten und Diplomaten wie sonst üblich mit von der Partie sein werden, da die Bestätigung für die Pride diesmal erst so spät gekommen ist.