INDIEN: Eltern von LGBTs organisieren sich

INDIEN: Eltern von LGBTs organisieren sich
Gleichgeschlechtlicher Sex ist in Indien nach wie vor verboten, doch nun erhält die LGBT-Community starke Unterstützung im Kampf für ihre Rechte: Die Eltern von Schwulen, Lesben und Transgender beginnen sich zu formieren, gründeten eine Organisation und sie stellen ihre Forderungen auch immer lauter…

Die Situation ist verfahren: Politisch gibt es aktuell kaum eine Chance, dass gleichgeschlechtlicher Sex legalisiert und Homosexualität damit anerkannt wird, und auch vor Gerichten ist es schwierig, obwohl sich aktuell eine neue Tür geöffnet hat, welche zur  Entkriminalisierung führen könnte. Unterstützung erhalten Schwule, Lesben und Transgender neu von besonders erfreulicher Seite, nämlich von ihren Eltern. Viele von ihnen schrieben damals im März 2017 Geschichte, als sie sich erstmals trafen um sich gemeinsam zu organisieren. Nun fand ein zweites Treffen statt, und man gründete nun offiziell eine Organisation, um die LGBT-Community in ihrem Kampf für mehr Rechte zu unterstützen: Neu nennt sich die Gruppierung Sweekar: The Rainbow Parents, wobei Sweekar im Indischen für Akzeptanz steht.

Die Zahl der Teilnehmer des zweiten Treffens war noch überschaubar, doch das Potential ist enorm: So trafen sich zu diesem eintätigen Meeting 13 Personen rund um Vorkämpferin Padma Iyer. Sie erhielt international Beachtung, als sie in einer Zeitung eine Kontaktanzeige veröffentlichte, in der sie für ihren Sohn Harish einen lieben Ehemann suchte. Nun ist sie es wieder, die vorprescht und die Organisation initiierte. Am Anfang des Treffens teilten die Mütter und Väter ihre ganz persönliche "Coming Out"-Geschichte rund um ihre Kinder mit. Dann begannen sie zu diskutieren, wie sie noch mehr Eltern gewinnen können, damit diese die LGBT-Community unterstützen, und zudem haben sie auch künftige Aktivitäten besprochen.

Chitra Palekar, die Mutter einer lesbischen Tochter, erklärte gegenüber den Medien, dass Sweekar eine Gruppe sei, welche von Eltern von LGBTQ-Kindern dazu gegründet wurde, um die Community, aber auch einander zu unterstützen, damit ihre Kinder vollständig abzeptiert und als Familie glücklich leben können. Die Mitglieder der Organisation würden sich treffen, um über ihre eigenen Erlebnisse zu sprechen, um frei in einer sicheren Umgebung ihre Bedenken und Sorgen zu äusseren, aber auch um Informationen auszutauschen und durch gegenseitige Solidarität an Kraft zu gewinnen. Sie hoffe sehr, so Chitra Palekar weiter, dass noch viele weitere Eltern der Organisation beitreten werden, welche mit der Akzeptanz gegenüber ihren Kindern dabei helfen, die Gesellschaft zu verändern.

Ähnlich klingt es auch von Padma Iyer: Das Treffen habe ihre Augen geöffnet, und sie habe so viele bewegende Geschichten gehört. Die Tatsache, dass es ein Treffen nur von Eltern gewesen sei, habe auch geholfen, dass sie sich einander anvertrauen konnten. Es gebe auch Experten, welche mit ihren Erfahrungen helfen, doch Sweekar sei eine Initiative, welche vor allem von Eltern vorangetrieben werde…

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