INDIEN: Erstes Internat für Transgender

INDIEN: Erstes Internat für Transgender
In der südindischen Provinz Kerala wurde das erste Internat eröffnet, welches sich explizit an Transgender richtet. Damit soll den Studenten ein sicheres Umfeld zum Lernen geboten werden - frei von Diskriminierung und Bullying.

In Indien leben Schätzungen zufolge rund zwei Millionen Transgender, obwohl sie gesellschaftlich immer noch stark ausgegrenzt werden, haben sich ihre Lebensumstände in den vergangenen Jahren leicht verbessert. Erst im Jahr 2014 hat das Oberste Gericht geurteilt, dass Transgender nach dem Gesetz die gleichen Rechte haben sollen wie alle Anderen auch. Weiter wurden sie auch als drittes Geschlecht rechtlich anerkannt.

Doch trotz dieser verbesserten Umstände, erleben Transgender nach wie vor viele Formen von Diskriminierungen und Bullying. Um ihnen ein sicheres Umfeld bieten zu können, in dem sie sich aufs Lernen und ihre Ausbildung konzentrieren können, wurde nun in der südindischen Provinz Kerala ein erstes Internat gegründet, welches sich explizit an Transgender-Studenten richtet.

Bislang haben sechs Studenten erfolgreich die Aufnahmekriterien erfüllt, und dies bei bislang 14 Bewerbungen. Neben dem herkömmlichen Schulstoff sollen die Studenten vor allem auch auf das Berufsleben vorbereitet werden. Damit soll nicht zuletzt auch etwas gegen die hohe Arbeitslosigkeit innerhalb der Community getan werden.

Diese Schule sei für all jene Transgender-Schüler offen, welche die Schule verlassen mussten, weil sie dort missbraucht wurden, oder für jene, welche von ihren Familien aufgrund ihrer Geschlechteridentität aus dem Haus geworfen wurden, erklärt der Gründer des Internats, Vijayraja Mallika. Das Ziel des Internats sei es, den Transgender Hilfe, Unterstützung und Sicherheit bieten zu können.

Das Internet versucht derzeit noch weitere Gelder zu bekommen, sei es von der Regierung, aber auch von privaten Sponsoren, um damit das Essen, die Unterkunft oder das Schulmaterial bezahlen zu können.