INDIEN: Mehr als die Hälfte würde keine Organe von LGBTI+ annehmen
Es war ein historischer Schritt im letzten Jahr, als das Oberste Gericht Indiens gleichgeschlechtliche Aktivitäten legalisierte. Doch trotz des Urteils war auch klar, dass ein Wandel in der Haltung und der Einstellung der Bevölkerung noch wesentlich länger dauern wird. Dies zeigte sich nun einmal mehr in einer aktuellen Umfrage.
Im Auftrag der Edelweiss Tokio Lebensversicherungen in Mumbai wurden insgesamt 1565 Personen in zwölf verschiedenen Städten zu ihrer Einstellung bezüglich der Organspende befragt. Dabei zeigte sich unter anderem auch, wie stark die Religion dabei mitspielt. So waren rund 20 Prozent der Befragten der Meinung, dass sie ohne das entsprechende Organ wieder geboren würden, wenn sie dieses zuvor spenden.
Weit erschreckender war jedoch die Einstellung von mehr als der Hälfte der Befragten in Bezug auf LGBTI+ Menschen. So erklärten 54 Prozent, dass sie der Meinung sind, dass queere Menschen keine Organe spenden dürfen. Rund 56 Prozent meinten darüber hinaus, dass sie gar keine Organe von einem LGBTI+ annehmen würden.
Im Jahr 2017 erklärte der Rat für die Sicherheit von Blutkonserven, dass LGBTI+ kein Blutspenden dürfen, da sie zu einer Risikogruppe gehören. Dieses Richtlinie führte auch dazu, dass noch unklar ist, wie es in Bezug auf die Organspende in Indien aussieht.