IRAN/ NIEDERLANDE: Nach Jahren mit versteckten Prides, demonstrieren Iraner nun erstmals öffentlich…

Seit rund sieben Jahren gibt es im Iran eine so genannte Secret Pride: Eine Veranstaltung, welche völlig im geheimen und Fern der Öffentlichkeit veranstaltet wird. Der Grund dafür ist klar: Im Iran gilt die Todesstrafe auf Homosexualität und die Sittenwächter haben in der Vergangenheit bereits mehrfach bewiesen, dass sie keinesfalls zurückschrecken, die Urteile auch tatsächlich, teilweise gar öffentlich, zu vollziehen. Bis es soweit sein wird, dass es tatsächlich mal eine echte Pride in der Hauptstadt Tehran geben wird, werden wohl noch Jahrzehnte vergehen. JoopeA, eine Non-Profit-Organisation, will nun aber nicht länger warten und sie dürfen in diesem Jahr erstmals mit einem eigenen Boot an der Pride in Amsterdam mitmachen: Es ist das erste Mal überhaupt, dass Iraner als offizielle Gruppe an der Canal Pride mit dabei sind.

Viele auf dem Boot werden wohl eine Maske tragen, um sich vor den zahlreichen Fotografen zu schützen, denn in ihrer Heimat hätte es gravierende Konsequenzen, sollten sie erkannt werden. Man werde als queere Iraner ein Coming out haben und beweisen, dass man sich nicht dafür schäme, sich selber zu sein, sondern, dass man stolz auf das sei, was man ist, heisst es von JoopeA. Man werde im Namen der LGBTI-Community im Iran mitmachen, und auch für all jene, welche ihre Stimme nicht erheben und ihr Gesicht nicht zeigen können. Man werde Hoffnung und Träume zeigen, und sich damit die eigenen Träume erfüllen, erklären sie weiter. Das Ziel am 5. August in Amsterdam ist es aber auch, eine Botschaft für die grundlegenden Menschenrechte für LGBTIs zu verbreiten, und zwar aus einem jener Orte dieser Welt, an welchem es am härtesten ist, schwul, lesbisch, bi oder transgender zu sein.