IRLAND: Gericht gibt Marriage Equality-Gegnern eine Abfuhr
Es war eine Weltpremiere, als mit Irland im vergangenen Mai erstmals ein Land seine Bevölkerung über die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare abstimmen liess. Das Resultat war den auch überdeutlich: 62.07 Prozent sprachen sich für Marriage Equality aus, 37.93 Prozent dagegen. Der Justizminister des Landes, Frances Fitzgerald, versprach gleich kurz nach der Verkündung des Endresultats, dass er das Gesetz so schnell wie möglich in Kraft treten lassen werde. Er sei sich sicher, dass viele Paare so schnell wie möglich heiraten möchten, erklärte Fitzgerald, und er arbeite daran um dies möglich zu machen.
Dies passt aber längst nicht allen, und die Gegner der schwullesbischen Ehe wollten auch nicht so schnell kleinbeigeben. Aus diesem Grund reichten sie eine ganze Reihe von Klagen ein um die Einführung von Marriage Equality zumindest verzögern zu können. Das Berufungsgericht hat nun die Kläger während acht Stunden angehört und darauf geurteilt, dass die Volksabstimmung gültig ist, und dass diese Klagen sinnlos seien. Aus diesem Grund haben die Richter sämtliche Klagen abgewiesen, wodurch der vom Justizministerium bestimmte Fahrplan für die Einführung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare wie vorgesehen eingehalten werden kann.
Via Twitter teilte Tiernan Brady vom Gay and Lesbian Equality Network jeweils die Argumentation der Kläger mit, und die lösten mehr als Kopfschütteln aus: So soll die Regierung im Abstimmungskampf die Wahrheit über HIV und Aids verschwiegen haben. Weiter erklärten sie, dass nur eine Abstimmung schlicht nicht reiche, um die Ehe für schwullesbische Paare öffnen zu können, und zu guter Letzt waren sie auch noch der Meinung, dass Marriage Equality im Konflikt mit dem christlichen Ethos der Verfassung stehe. Alles keine Gründe, um den nun laufenden Prozess zu unterbrechen, waren sich die Richter einig.