ISRAEL/ FRANKREICH: Macron‘s Chefkoch lernt LGBT-Jugendlichen kochen

ISRAEL/ FRANKREICH: Macron‘s Chefkoch lernt LGBT-Jugendlichen kochen
Der Chefkoch des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron, Guillaume Gomez, hat in der französischen Botschaft in Israel zusammen mit jungen, jüdischen und arabischen Schwulen, Lesben und Transgender, welche von ihren Eltern aufgrund ihrer sexuellen Neigung oder ihrer Geschlechteridentität verstossen wurden, gekocht.

Normalerweise kocht Guillaume Gomez im Elysée Palast in Paris für den Staatspräsidenten, dessen Entourage und die berühmten Staatsgäste, welche dort ein- und ausgehen, doch für eine israelische Nichtregierungsorganisation stellte sich der präsidiale Chefkoch nun zusammen mit jungen LGBTs an den Herd. Der 39-Jährige, welcher bereits seit 20 Jahren für die Regierung in Frankreich kocht, besuchte dafür die französische Botschaft in Tel Aviv. Sein Ziel war es auch, den Jugendlichen möglichst einfache Gerichte zu zeigen, welche sie dann ohne Probleme selber nachkochen können.

Die jungen Schwulen, Lesben und Transgender sind alle Mitglied der israelischen NGO Beit Dror, welche sich für die Rechte der LGBT-Community einsetzt. Darunter etwa O, ein Sohn einer jüdisch-orthoxen Familie, welcher von seinen Eltern auf die Strasse gestellt wurde, als er mit 16 sein Coming out hatte. Der Kochkurs sei für ihn eine ganz aussergewöhnliche Erfahrung, erklärte er, einmal so nah einem Koch auf einem so hohen Level zuzusehen. O lebt derzeit bei der Organisation und kann auch dort immer wieder Kochkurse an Schulen besuchen. O selber war auch stolz, dass er französisch spricht, und damit auch bei der Übersetzung für die anderen Teilnehmer helfen konnte.

Guillaume Gomez nimmt zudem bereits zum sechten Mal in Folge zusammen mit rund 20 anderen franzosischen Spitzenköchen am Festival So French, So Food teil, wo sie sich mit israelischen Köchen messen. Er lasse es sich aber nicht nehmen, so Gomez, in jedem Jahr auch einen Wohltätigkeitsanlass durchzuführen, um mit seinem Namen die Aufmerksamkeit auf eine NGO zu richten.

In diesem Jahr war es nun also Beit Dror. Die Leiterin der Organisation, Yael Doron, zeigte sich erfreut über das Engagement des Kochs. Ein Moment des Glücklichseins bedeute diesen jungen Menschen sehr viel. Beit Dror nimmt sich jungen LGBTs an, welche von ihren Familien aus homo- und transphoben Gründen auf die Strasse gestellt wurden. Teils waren sie obdachlos, andere mussten sich gar prostituieren um überleben zu können. Die Organisation bietet diesen jungen Menschen 14 Betten an, wo sie übernachten können, bis eine andere Lösung für ihr zukünftiges Leben gefunden wurde.