ITALIEN: Junger Mann verprügelt - und niemand half
Sie waren zusammen in der Nacht in einem beliebten Ausgehviertel in der norditalienische Stadt Turin unterwegs und wollten sich mit Freunden treffen. In der Nähe einer belebten U-Bahnstation wurde der 19-Jährige, er wird von den Zeitungen mit dem Pseudonym Alberto benannt, zusammen mit einer Freundin von einer Gruppe von Männern beschimpft. Einer, er war in seinen Zwanzigern, sagte zu Alberto, dass er wie eine Schwuchtel rumstolziere. Als Alberto ihn fragt, wo sein Problem liege, meinte der Unbekannte schlicht, dass er auch als Schwuler immer noch ein Mann sei und er ihn totschlagen könne. Alberto lachte nur und lief weg.
Doch nur kurz darauf spürte er bereits einen dumpfen Schlag auf sein Hinterkopf. Der Angreifer hob ihn dann hoch und warf ihn brutal auf den Boden, bevor er wegrannte, wie die Corriere della Serra weiter berichtet. Danach erinnert sich Alberto nur noch bruchstückhaft, etwa, wie seine Freundin weinend neben ihm sass, während ihnen niemand zu Hilfe kam. Es habe viele Leute dort gehabt, erklärte Alberto gegenüber der Polizei, doch alle liefen weiter, lachten, tranken, ohne zu intervenieren. Erst später seien zwei Männer gekommen, welche ihnen Hilfe anboten und sie in ein Spital fuhren. Der junge Mann erlitt unter anderem einen Schlüsselbeinbruch, und auch sein rechter Fuss ist gebrochen.
Gegenüber der Zeitung erklärte Alberto, dass er starke Schmerzen habe, doch nicht nur dies. Er fühle sich nicht mehr frei. Es sei erschreckend, dass sich ein Junge, egal ob gay oder hetero, im Jahr 2018 nicht anziehen kann wie er will, oder sich so bewegen kann wie er will. Es sei unverständlich, dass er immer noch Angst haben muss als Schwuchtel beschimpft und niedergeschlagen zu werden.
Nur wenige Tage vor dem Zwischenfall wurde, ebenfalls in Turin, das Haus eines schwulen Journalisten mit Eiern beworfen. Auch bei dieser Tat wird ein homophober Hintergrund vermutet...