JAMAIKA: Erstes LGBTI-Pride-Festival steht bevor

JAMAIKA: Erstes LGBTI-Pride-Festival steht bevor
Es braucht viel Mut, ein LGBTI-Pride Festival in einem Land wie Jamaika auf die Beine zu stellen. Und genau diesen Mut bringen nun verschiedenste Mitglieder der nationalen LGBT-Organisation J-FLAG auf und sie planen für das kommende Weekend ein erstes LGBTI-Festival. Eine Parade wird es aus Sicherheitsgründen nicht geben, dafür einen Flash Mob in der Hauptstadt Kingston.

Die Sicherheitsvorkehrungen für das erste LGBTI-Pride Festival in Jamaika sind enorm. Um Ausschreitungen und Angriffe zu verhindern wird auf eine Parade verzichtet, dafür gibt es aber einen Flash Mob, welcher in der Hauptstadt Kingston geplant ist. Auch ein Programm wird nicht veröffentlicht, den dieses kann nur via einer eMailadresse angefordert werden. Auch dies eine reine Sicherheitsmassnahme.

So sind unter anderem eine Kunstausstellung geplant, eine Open-Mic-Night, das feierliche Hissen einer Regenbogenflagge, sowie ein Coming Out-Symposium. Dort werden unter anderem LGBTs von ihren Erfahrungen erzählen, aber auch Supporter der Community zeigen auf, was es bedeutet öffentlich die LGBT-Community zu unterstützen. Im Anschluss an dieses Symposium wird es zudem ein akustisches Konzert, sowie eine Pride Party geben.

Stattfinden wird die erste LGBTI-Pride in Jamaika vom 1. bis zum 8. August. Latoya Nugent von der nationalen LGBT-Organisation Jamaica Forum of Lesbians, All-Sexuals and Gays (J-FLAG) erklärte gegenüber einer lokalen Zeitung, dass man auf eine Parade verzichten werde, doch eine Parade sei auch nicht die einzige Möglichkeit um den Stolz und die Freiheit als LGBT-Jamaikaner zu feiern. Verschiedenste Geschäfte im Land, welche die Rechte von LGBTs unterstützen, haben zudem angekündigt, dass sie während der Pride-Woche Aktionen an Supporter gewähren werden.

Homosexualität an sich ist in Jamaika zwar nicht verboten, doch sexuelle Aktivitäten zwischen Männern ist illegal. Es herrscht ein Klima der Angst innerhalb der LGBT-Community, denn Homo- und Transphobie ist fest in der Kultur des Landes verankert und so kommt es auch immer wieder zu brutalen Übergriffen. Um die Bestrebungen der Pride-Organisatoren zu unterstützen hat unter anderem Sängerin Diana King eine Video-Botschaft geschickt. Sie forderte alle Jamaikaner auf, die Freiheit und die Unabhängigkeit zu supporten, und die Unterdrückung der LGBT-Community zu beenden.