JAPAN: Bullying gegen LGBTs ist an Japans Schulen weit verbreitet
Es sind erdrückende Zahlen, welche die Takarazuka University School of Nursing in Osaka veröffentlicht hat. Demnach wurden mehr als 50 Prozent der jugendlichen Schwulen, Lesben und Transgender an Japans Schulen bereits Opfer von Diskriminierung, Anfeindungen und Mobbing durch ihre Mitschüler. Beinahe 70 Prozent von ihnen erklärten gemäss der Umfrage zudem, dass die Lehrer ihnen dabei nicht zur Seite gestanden und ihnen geholfen haben.
Wie der Professor für Sozialepidemiologie und Autor der Studie, Yasuharu Hidaka, dazu ausführte, zeige dies deutlich, dass die Lehrer nicht genug ausgebildet sind, um LGBTIs zu unterstützen. Die Schüler von sexuellen Minderheiten seien ganz klar häufiger von Bullying betroffen als andere, erklärte er gegenüber The Mainichi weiter. Er wolle daher erreichen, dass die Schulen ihre Verantwortung wahrnehmen und diese Schüler entsprechend schützen.
Für die Studie wurden rund 15'000 Schüler befragt. Viele erklärten zudem dass sie während ihrer gesamten Schulzeit gar nicht oder nur ungenügend über LGBTI-Themen unterrichtet wurden. 21 Prozent erklärten zudem, dass sie mindestens einmal während ihrer Schulkarriere an den Punkt kamen, an dem sie nicht mehr in die Schule gehen wollten.
Wenige Tage bevor diese Resultate veröffentlicht wurden, hat das Ministerium für Bildung, Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie (MEXT) bereits reagiert und angekündigt, dass LGBTs neu auch explizit durch das nationale Bullying-Präventionsprogramm geschützt werden sollen. Die Schulen sollen dafür sorgen, dass die Lehrer entsprechend über die Themen der sexuellen Orientierungen und Geschlechteridentität informiert werden um damit Bullying vorzubeugen, heisst es in den offiziellen Richtlinien neu. Dies ist nur eine der Massnahmen, welche MEXT vorgeschlagen hat um LGBT-Schüler besser schützen zu können.