JAPAN: LGBTI+ Open House zu den Rugby Weltmeisterschaften
Im quirligen Harajuku Bezirk gelegen öffnete mit dem Start der Rugby-Weltmeisterschaften auch das LGBTI+ Open House seine Tore. Es wird bis kurz nach dem WM-Finale am 2. November offen bleiben. Dies ist gleichzeitig eine Premiere für den Rugby-Sport, denn erstmals gibt es an einem solchen Anlass ein Ort, welcher explizit den sexuellen Minderheiten gewidmet ist. Und es ist diesbezüglich auch ein Novum für Japan. Solche LGBTI+ Open Houses gab seit 2010 bereits an den verschiedensten internationalen Sportanlässen wie beispielsweise bei Fussball-Weltmeisterschaften oder bei Olympischen Spielen.
Die Räumlichkeiten befinden sich in einem öffentlichen Gebäude, welches Charities zur Verfügung gestellt wird und das Open House hat als Ziel, positive Informationen über Schwule, Lesben, Bisexuelle, sowie trans und inter Menschen zu verbreiten, und auch deren Anliegen bekannt zu machen. Das Besondere am Open House in Tokio ist etwa die Bibliothek, welche Bücher aus der ganzen Welt zeigt, welche Kinder LGBTI+ Themen altersgerecht erklären. Des weiteren wird es auch ein Podiumsgespräch mit Nigel Owens geben, dem offen schwulen Rugby-Schiedsrichter aus Wales, welcher an der WM bereits das Spiel Japan gegen Russland gepfiffen hat.
Organisiert wird das Open House vom Pride House Tokyo Consortium, welches aus Einzelpersonen, aber auch aus Nichtregierungsorganisationen, Gruppierungen und Firmen besteht. Sie planen auch bereits für die Zukunft und haben eine Spendenaktion ins Leben gerufen, damit sie auch bei den kommenden Olympischen Spielen und bei den Paralympics im Sommer 2020 in Tokio ein Open House öffnen können. Doch auch damit soll nicht Schluss sein: Quasi als ein Erbe und als Erinnerung an die grossen Sportanlässe will das Konsortium danach ein LGBTI+ Center weiter betreiben, welches seinen Fokus vor allem auf die Unterstützung und die Beratung von sexuellen Minderheiten, und dabei insbesondere auf Jugendliche, haben soll.
Einen Tag vor der Eröffnung des Open House haben die Organisatoren zudem eine Vereinbarung mit der japanischen Rugbyspieler-Vereinigung und der Japanischen Marathon-Stiftung unterschrieben, um gemeinsam ein besseres Verständnis für sexuelle Minderheiten im Sport zu promoten. Zudem wollen sie sich damit auch dafür einsetzen, dass Sportanlässe LGBTI+ freundlicher durchgeführt werden.