KAMBODSCHA: Der Schulunterricht soll LGBTI+ inklusiv werden
Die Akzeptanz gegenüber LGBTI+ nimmt auch in Kambodscha stetig zu, doch noch gibt es keine Gesetze, welche die Community miteinschliessen. So ist die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare zwar nicht verboten, aber auch nicht explizit erlaubt. Langsam formiert sich aber auch dort eine Bewegung, welche die gesetzliche Lage im Land verbessern will, denn gerade Diskriminierungen sind weit verbreitet, und viele LGBTI+ werden noch immer von ihren Eltern zur Heirat gezwungen oder sogenannten Conversion Therapien unterzogen.
Gegen diese Diskriminierungen will die Regierung nun vorgehen und hat deshalb Änderungen im Bildungswesen angekündigt. Wie der Vize-Minister für Gesundheitsfragen innerhalb des Bildungsministeriums, Yung Kunthearith, erklärt, sollen Schüler*innen ab der siebten Klasse im Sexualkundeunterricht neu auch Themen wie die sexuelle Orientierung und die Geschlechtsidentität behandeln. Es gehe um die Gleichstellung, so der Minster gegenüber der Thomson Reuters Foundation. Man wolle, dass die Kinder mehr über diese Themen erfahren und dass sie wissen, dass deshalb weder in der Schule noch sonst wo im Leben jemand deshalb diskriminiert werden soll.
Die Lehrmittel dazu wurden in Zusammenarbeit mit LGBTI+ Aktivisten entwickelt und bislang wurden bereits rund 3‘100 Lehrer*innen diesbezüglich weitergebildet, damit sie diese Themen an den Schulen unterrichten können. Es habe zwar etwas Widerstand von sehr homophoben Lehrkräften gegeben, doch die Mehrheit habe positiv auf das neue Programm reagiert. Während dem Training hätten sich zudem sogar fünf Lehrpersonen getraut, sich zu outen, erklärt LGBTI+ Aktivist Srun Srorn. Man müsse jetzt starten, um einen Wandel in der Gesellschaft zu erzielen, denn die Schüler von heute werden in 10, 20 Jahren die Politiker und Firmenbesitzer von morgen...