KANADA: Auch die Konservativen anerkennen Marriage Equality endlich
Es war im Jahr 2005 als das kanadische Parlament den Civil Marriage Act annahm und damit zum vierten Land weltweit – und zum ersten Land ausserhalb Europas wurde – welches die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet hat. Ganze elf Jahre hat es nun gedauert, bis auch die Konservative Partei ihren Widerstand dagegen endgültig aufgegeben hat. An ihrem Parteitag entschieden sich die Mitglieder schliesslich mit 1‘036 zu 462 Stimmen, dass sie die Definition, dass eine Ehe nur eine Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau sein kann, aus dem Parteiprogramm streichen.
Damit stellen sich die Konservativen nicht mehr gegen die LGBT-Ehe, sondern, sie verhalten sich diesbezüglich neu neutral. Noch während dem Parteitag äusserten die gesellschaftspolitisch konservativen Parteimitglieder die Befürchtung, dass die Streichung der Ehedefinition aus dem Parteiprogramm dazu führen könnte, dass jene, welche gegen Marriage Equality sind, künftig die Partei nicht mehr wählen würden. So meinte etwa Ted Falk, Abgeordneter von Manitoba, dass dieser Vorstoss nicht um das Miteinbeziehen oder um die Werte von Einzelnen gehe, sondern, dies sei ein Angriff auf die generellen Werte und Prinzipien. Andere Politiker hielten dem jedoch entgegen, dass die Sprache im Parteiprogramm neutral gehalten sei, und dass damit nicht von den Parteimitgliedern verlangt werde, dass sie sich entscheiden müssen, ob sie für oder gegen Marriage Equality sind.
Andere wiederum befürworteten diesen Schritt, so etwa die Parlamentsabgeordnete aus Calgary, Michelle Rempel. Sie erklärte, dass die Partei heute ein bisschen kanadischer geworden sei. Es sei ein Meilenstein, und zwar nicht nur ein Meilenstein für die Partei, sondern ein Meilenstein für alle Kanadier…