KANADA: Premierminister stellt sich schwulem Bürgermeister zur Seite
Er sei erschüttert über die Nachricht, dass homophobe Graffitis vor dem Haus von Bürgermeister Jim Watson hingesprayt wurden, erklärte der kanadische Premierminister Justin Trudeau am Tag nach der LGBTI+ feindlichen Tat via seinem Twitterkanal. Es gebe keinen Platz für solch ignoranten und unentschuldbaren Hass in dieser Stadt, noch irgendwo im ganzen Land. Jim solle zudem wissen, so Trudeau weiter, dass die Kanadier*innen im ganzen Land an seiner Seite stehen würden. Auch die Bürgermeisterin von Montreal, Valérie Plante, drückte ihre Unterstützung via Twitter aus: Nach diesen erschütternden Nachrichten möchte sie alle daran erinnern, dass diese hasserfüllten Taten in der Gesellschaft nicht, und nie toleriert würden.
Die äusserst LGBTI+ feindlichen Graffitis wurden am frühen Sonntagmorgen auf der Strasse vor dem Haus von Ottawas Bürgermeister Jim Watson angebracht. Dass dies just der Tag war, an dem Watson zum am längsten, amtierenden Bürgermeister der Hauptstadt wurde, dürfte dabei kein Zufall gewesen sein. Watson ist seit dem Jahr 2010 Bürgermeister von Ottawa und hat jeweils 2014 und 2018 seine Wiederwahl geschafft. Im August 2019 hat er sich schliesslich als schwul geoutet, was ihn zum ersten offen queeren Bürgermeister der Stadt machte.
Während die meisten Medien darauf verzichteten den Wortlaut der Schmierereien vor seinem Haus wiederzugeben, so nannte Jim Watson die Ausdrücke in einer Medienmitteilung. Der Bürgermeister sei enttäuscht, dass jemand Zeit und Aufwand betreibt, um jemanden wegen dessen sexuellen Orientierung anzugreifen und dabei öffentlichen Grund zu verunstalten, heisst es aus Watsons Büro. Er sei zudem dankbar für die Aufmerksamkeit der Nachbarn und das schnelle Reagierung der Polizei und der Angestellten der Stadt, welche bereits am Mittag begonnen haben, die Strasse zu reinigen.
Auch der Polizeichef von Ottawa, Peter Sloly, erklärte, dass man die Einheit gegen Hassverbrechen eingeschalten habe, welche die Graffitis untersuche, welche nun bereits mit dem Hochdruckreiniger von der Strasse weggeputzt worden seien. Man kenne keine Toleranz bei Hassverbrechen jeder Art. Man habe die Einheit gegen Hassverbrechen zur Klärung zugezogen, und sie werden diese Tat, wie auch alle anderen aus Hass motivierten Taten, vollständig untersuchen.