KANADA: Schwule Syrier erhalten Asyl
Er hat es im Wahlkampf bereits angekündigt und nun löst der frisch gewählte kanadische Premierminister Justin Trudeau sein Wahlversprechen ein: Bis Ende Jahr will Kanada rund 10‘000 Flüchtlinge aus Syrien aufnehmen. Dabei sollen die Einreisenden, nicht zuletzt bedingt durch die Anschläge von Paris, ganz genau unter die Lupe genommen werden. Weiter haben die Behörden aus Sicherheitsüberlegungen entschieden, nur Frauen, Kinder und Familien aufzunehmen, sowie Homosexuelle, welche in ihrer Heimat sowohl von der Regierung wie auch von der Terrororganisation Islamischer Staat verfolgt werden. Allein reisende Männer werden explizit abgelehnt und dürfen nicht nach Kanada einreisen, heisst es weiter.
Justin Trudeau ist bekannt für seine äusserst LGBT-freundliche Politik, und so überrascht es auch nicht, dass er schwule Flüchtlinge explizit erwähnt hat bei seiner Ankündigung. Die Terrororganisation Islamischer Staat hat in den vergangenen Monaten und Jahren immer wieder Videos veröffentlicht, welche zeigen, wie Männer aufgrund ihrer angeblichen Homosexualität auf brutalste Weise exekutiert werden. Insgesamt wird gerechnet, dass bereits mehrere hundert Männer unter dieser Begründung umgebracht wurden.
Bis im kommenden Februar will Kanada zusätzlich noch einmal 15‘000 Flüchtlinge aufnehmen. Damit kommt Trudeau seinem Versprechen nach – wenn auch mit einigen Verzögerungen. Eigentlich hat er während dem Wahlkampf versprochen bereits bis Ende Jahr 25‘000 Flüchtlinge, welche dringend Asyl brauchen, aufzunehmen. Dass es nun Februar wird, hat vor allem auch mit den Anschlägen von Paris zu tun: Die kanadischen Behörden wollen die Asylsuchenden genauer untersuchen und auswählen, um damit Sicherheitsbedenken entgegenzutreten.