KENIA: Warnung an Obama wegen Gay Rights
Shut up and go home: Es sind klare Worte, welche der Abgeordnete Irungu Kangata während einer Demonstration vor dem kenianischen Parlamentsgebäude wählte. Wir werden Präsident Obama sagen, dass er den Mund halten und wieder nach Hause gehen soll, wenn er Ende Juli bei uns ist und Abtreibungen, sowie die Rechte für LGBTs thematisieren will. Die Demonstranten zeigten sich sichtlich zufrieden mit diesen Aussagen und skandierten „Obama – no gay“. Nur wenige Tage zuvor hat der kenianische Vize-Präsident William Ruto zudem alle schwullesbischen Paare aufgefordert, das Land zu verlassen. Man werde das Land vor ihnen verteidigen, und wenn man sich mit solchen Dingen [Homosexualität] beschäftige, dann solle man in diese Länder gehen, die dies tolerieren, und nicht in Kenia bleiben.
Ob sich Barack Obama von dieser Drohkulisse beeindrucken lässt, ist kaum denkbar, hat er doch schon während früherer Besuche in Tansania und dem Senegal dieses Thema angeschnitten. Die selbe Botschaft kommt auch aus dem Weissen Haus: Man werde bei diesen Themen nicht nachgeben. Die Regierung Obama hat auch in Bezug auf die Entwicklungshilfe mächtig Druck auf zahlreiche afrikanische Staaten aufgebaut, welche Schwule, Lesben und Transgender verfolgen und mittels harschen Gesetzen für Jahre ins Gefängnis stecken. So hat er gewissen Staaten die finanziellen Hilfe massiv gekürzt, und das zugesprochene Geld nicht mehr an die Regierungen überwiesen, sondern an Nichtregierungsorganisationen, welche sich vor Ort für die Bevölkerung und auch für die LGBTs einsetzen.
In Kenia ist Homosexualität ein grosses Tabuthema und Homophobie ist weit verbreitet. Auf gleichgeschlechtlichen Sex stehen zudem bis zu 14 Jahre Haft.
Für Barack Obama ist es ein Stück weit ein Besuch in seiner Heimat, stammt doch sein Vater aus Kenia, und seine Grossmutter lebt nach wie vor dort. Ob es für einen Abstecher in deren Dorf reichen wird, ist aber noch nicht bekannt. Obama besucht in Kenia einen Wirtschaftsgipfel und er wird auch ein Treffen mit dem umstrittenen, kenianischen Präsidenten Uhuru Kenyatta haben.