KOSOVO: Erste Pride in Pristina
Im Namen der Liebe - so hiess der Slogan der ersten Pride in der Hauptstadt des Kosovo, welche am Dienstag in Pristina trotz der Androhung von Gewalt, durchgeführt wurde. Der Marsch selber startete auf dem Skanderbeg Platz und endete etwa 500 Meter weiter auf dem Zahir Pajaziti Platz, wo auch eine Bühne für Reden und Konzerte stand.
Der Anlass genoss selbst die Unterstützung von höchster politischer Stelle: Staatspräsident Hashim Thaci sprach nämlich im Anschluss an den Marsch zu den Teilnehmern. Er werde es nicht erlauben, dass irgend jemand im Kosovo Drohungen gegen Personen oder gegen irgend eine Gruppe äussern könne.
Damit sprach der Präsident wohl nicht zuletzt die Spannungen im Vorfeld an die Pride an. Die Organisatoren erhielten nämlich zahlreiche Drohungen, und selbst die Medien warnten die Leute, an diesem Anlass teilzunehmen. Glücklicherweise ist es aber zu keinerlei Zwischenfällen gekommen.
Neben dem kosovarischen Staatspräsidenten lief auch der US-Botschafter des Landes, Greg Delawie, an der Pride mit. Er sei so glücklich, dass so viele Menschen, so viele Unterstützer gekommen seien, erklärte er. Er wolle zudem alle wissen lassen, dass die amerikanische Botschaft an der Seite der LGBTs stehe.
Die Pride vom Dienstag war streng genommen nicht der erste solche Marsch in Pristina. Es gab bereits drei solcher Anlässe in den vergangenen Jahren, doch die wurden jeweils ganz spontan durchgeführt und ohne Ankündigung. Dies war diesmal anders: Die Pride war lange vorher angekündigt, und aus diesem Grund kann sie als die erste richtige Pride angesehen werden.