KROATIEN: Hunderte demonstrieren gegen Gewalt und Homophobie
Beim Angriff auf eine Schwulenparty im Super-Super Club in Zagreb wurden am frühen Sonntagmorgen zwei Personen verletzt. Die Täter warfen einen Kanister mit Tränengas in den Club und darauf entstand im Innern Panik. Die Gäste schlugen die Scheibe des Clubs ein um nach draussen zu kommen, andere wurden im Treppenhaus gar niedergetrampelt. Mittlerweile hat die Polizei weitere Details bekannt gegeben. So wurde der Kanister um 3 Uhr 30 in den Club geworfen. Die Polizei hat zudem eine kriminalistische Untersuchung mit detallierter Spurensicherung angekündigt.
Um gegen diese Form von Gewalt, Homophobie und Hassverbrechen zu demonstrieren, gingen am Montag rund tausend Personen mit Regenbogenfahnen und Transparenten auf die Strasse. Sie richteten auch schwere Vorwürfe an die Regierung, welche ihrer Meinung nach zu wenig gegen die Erstarkung der rechten und nationalistischen Tendenzen unternehme. In einem Statement erklärte die Regierung nun, dass sie sämtliche Formen von Gewalt und Hassverbrechen, wie auch radikale, religiöse oder Diskriminierungen aufgrund des Geschlechts verurteile. Die Begriffe sexuelle Orientierung oder Geschlechteridentität hat die Regierung aber offenbar nicht benutzt.
Die Zagreb Pride hat die Attacke als Hassverbrechen direkt auf die LGBT-Community bezeichnet, und sie riefen die Behörden dazu auf, alles zu unternehmen um die Täter zu fassen und zur Rechenschaft zu ziehen. Die Gruppierung erklärte zudem auch, dass die LGBT-Community in den vergangenen Monaten vermehrt Ziel von Hass geworden sei, und dies vor allem wegen den zunehmend lauter und aggressiver agierenden, religiösen und rechtsgerichteten Kreisen, welche selbst gegen die Werte, welche in der kroatischen Verfassung, arbeiten. Trotzdem, so heisst es im Statement weiter, würden sie das Wohlwollen der kroatischen Regierung geniessen.