LETTLAND: Erster schwuler Staatspräsident der Europäischen Union gewählt

LETTLAND: Erster schwuler Staatspräsident der Europäischen Union gewählt
Mit Edgars Rinkēvičs in Lettland hat erstmals überhaupt ein Land der Europäischen Union einen schwulen Staatspräsidenten gewählt. Die Wahl war denkbar knapp.

In Lettland wurde der aktuelle Aussenminister des Landes, Edgars Rinkēvičs, zum Staatspräsident gewählt. Damit ist er nicht nur der erste offen schwule Staatspräsident des Baltikums, sondern auch eines Staats der Europäischen Union. 

Seine Wahl im Saeima, dem lettischen Parlament, war denkbar knapp: Er erhielt mit 52 nur eine Stimme mehr als er für seine Wahl im Parlament mit seinem 100 Sitzen benötigt.

Nach der Wahl bedankte er sich für das Vertrauen und er fühle sich geehrt, Präsident von Lettland zu sein. Er werde sein bestes geben um sich für alle Lett:innen einzusetzen, so Rinkēvičs weiter. Er wird das Amt am 8. Juli antreten.

Der 48-jährige Politiker war zuletzt Aussenminister von Lettland. Dabei fiel er vor allem durch seine Unterstützung für die Ukraine und durch die harte Haltung gegenüber Russland auf. Zuvor arbeitete er unter anderem als Staatssekretär im Verteidigungsministerium, sowie in den 1990ern als Journalist.

Sein Coming Out hatte Rinkēvičs im Jahr 2014. Er erklärte damals, dass er nicht glaube, dass sich damit etwas grundsätzlich ändert, wie die Leute mit ihm umgehen. Es sei an der Zeit mehr offen und ehrlich zu sein. Die Entscheidung sei ihm aber nicht einfach gefallen und er habe viel darüber nachgedacht.

Die Wahl von Edgars Rinkēvičs ist vorallem auch daher ein wichtiges Zeichen, da Lettland in der ILGA Rainbow Map bezüglich der Rechte für queere Menschen nur auf Platz 37 von insgesamt 49 untersuchten Ländern steht.