LIBERIA: Massiv höhere Strafen für LGBTs?
Aktuell stehen in Liberia auf gleichgeschlechtlichen Sex ein Jahr Gefängnis als Höchststrafe. Nun wurde allerdings ein neues Gesetz vorgestellt, welches das Strafmass massiv erhöht und zudem auch noch neue Regeln mit sich bringt. So sollen Täter, welche des gleichgeschlechtlichen Sex verdächtigt werden, nicht mehr auf Kaution freigelassen werden können. Die Höchststrafe soll zudem auf zehn Jahre erhöht werden. Gar lebenslängliche Haftstrafen drohen jenen, welche im Ausland eine gleichgeschlechtliche Ehe eingehen.
Der Autor dieses Gesetzes erklärte die Verschärfungen damit, dass es nötig sei die afrikanische Kultur zu schützen. Dazu hat er den Entwurf nun dem Justizausschuss für Geschlechterfragen zur Prüfung vorgelegt.
Steven McGill von Stopping Aids In Liberia (SAIL) zeigte sich gegenüber Gay Star News äusserst besorgt. Dieses Gesetz werde die LGBT-Community vernichten, und die Menschenrechtsverletzungen in Liberia würden damit stark zu nehmen. Die Community würde in Panik verfallen, und sie würden dann in einem Staat leben, in welchem sich jeder befugt fühle, LGBTs zu attackieren, so McGill weiter. Er habe sogar schon Leute sagen hören, dass sie nun Gays umbringen werden. Politiker sollten sich gegen Diskriminierung einsetzen und nicht Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Geschlechteridentität dämonisieren.
Ob das Gesetz angenommen und eingeführt wird, sei schwierig zu sagen, so McGill. Er sei aber zu tiefst besorgt, denn jedes Gesetz dieser Art mache, dass sich LGBTs weiterhin verstecken. Dies hat auch katastrophale Auswirkungen in Bezug auf HIV/Aids. Wenn sie sich verstecken, so McGill, dann werden sie sich weniger gegen HIV behandeln lassen und auch keine Hilfe bei anderen sexuell übertragbaren Krankheiten suchen...
