MALAWI: Klage gegen zwei schwule Männer fallengelassen
Eigentlich hat Malawi im Jahr 2012 bekannt gegeben, dass man das Gesetz, welches gleichgeschlechtlichen Sex verbiete, nicht mehr so streng anwende. Besonders nicht, wenn er im privaten Rahmen und einvernehmlich geschehe. Doch, am 7. Dezember wurden in der Hauptstadt Lilongwe trotzdem wieder zwei Männer verhaftet, welche bei sich zu Hause Sex hatten. Nach internationalen Protesten gegen das Vorgehen der Polizei, erklärte der Justizminister des Landes, Samuel Tembenu, nun gegenüber der Nyasa Times, dass die Anklagen gegen die Beiden fallen gelassen wurden. Ihnen haben bis zu 14 Jahre Haft gedroht.
Cuthbert Kulemela, 19, und Kelvin Gonani, 39, wurden in ihrem Haus verhaftet, doch die Umstände sind widersprüchlich. Ein Sprecher der Polizei erklärte nämlich, dass man die Männer nicht wegen ihrer Tat verhaftet habe, sondern vielmehr, um sie vor wütenden Nachbarn zu schützen, welche Steine gegen deren Haus geworfen hätten. Man habe sie daher abgeführt, um sie in Sicherheit zu bringen, denn das Leben der Beiden sei auf dem Spiel gestanden, erklärte der Sprecher weiter. Zwei Tage später habe man sie aber wieder freigelassen.
Die Geschichte der beiden Opfer klingt aber etwas anders. Wie sie erklärten, hätten sie sich ohne ihrer Einwilligung medizinischen Tests unterziehen müssen. Auch das Protokoll, welches zu diesem Vorfall geschrieben wurde, spricht eine andere Sprache. So wurden sie wegen angeblicher Sodomie verhaftet, also wegen gleichgeschlechtlichem Sex.
Sowohl die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch, wie auch die Regierungen von Grossbritannien und den USA haben Protest eingelegt und von Malawi verlangt, dass man die Männer unverzüglich von sämtlichen Vorwürfen freispreche und die Anklage fallen lasse.