MALAWI: Priester drohen mit Klage gegen den Staat
Die Regierung handle in der Stadt Mzuru im Norden von Malawi gegen das Gesetz, wenn sie 4000 mutmassliche Schwule, Lesben und Transgender nicht verhafte. Damit ging die Young Pastors Coalition of Malawi (YPCM) an die Öffentlichkeit um die Behörden zum Handeln aufzufordern. Unterzeichnet vom Leiter der Koalition, Patrick Banda, sowie dem Generalsekretär Tusalifye Mbeye, fordern sie die Regierung auf, sich nicht in Zurückhaltung zu üben, sondern die Homosexuellen zu verhaften und zu bestrafen.
In einer öffentlichen Stellungnahme schreiben sie, dass sie möchten, dass die Gruppierung, welche eine Umfrage durchgeführt habe, die Namen der 4000 Homosexuellen der Polizei bekanntgebe, damit diese einschreiten und Verhaftungen vornehmen könne. Man wolle mit dieser Forderung auch den Generalinspektor der Polizei, sowie den Generalstaatsanwalt warnen, dass sie endlich handeln sollen und die Homosexuellen wie Kriminelle behandeln, wie sie auch Diebe wie Kriminelle behandeln. Weiter droht die YPCM, dass man ansonsten den Staat verklagen werde, wenn dieser weiterhin untätig bleibe.
Samuel Tembenu, der Justizminister von Malawi, konterte darauf, dass sich die Pastore besser auf ihre geistlichen Tätigkeiten fokussieren und den Staat seine Arbeit machen lassen sollen. Sie sollen weiterhin ihrer guten Arbeit nachgehen und verlorene Seelen retten, erklärte Tembenu, und sie sollen die Menschen- und Verfassungsrechtler machen lassen, was sie für richtig halten.
Die Zahl von rund 4000 Schwulen, Lesben und Transgender kam auf, als das Centre for the Development of the People (Cedep) Untersuchungen unternahm, um in der Stadt Mzuru besser gegen HIV und Aids vorgehen zu können. Die Verantwortliche des Centers, Gill Trapence, verurteilte die Forderung von YPCM scharf, denn sie sei zu kontraproduktiv. Es sei zu rückständig, vor allem wenn man sehe, dass die Regierung ein Moratorium ausgerufen habe, um die Gesetze gegen LGBTs neu zu beurteilen. Die Pastore sollten sich daran erinnern, dass man in einer freien Gesellschaft lebe, führte Trapence weiter aus. Die Menschen seien frei sich zu versammeln und ihre Menschenrechte zu geniessen.
Die Regierung hat derzeit ein Moratorium in Bezug auf die Verfolgung von Schwulen, Lesben und Transgender ausgerufen um die bestehenden Gesetze gegen LGBTs neu zu begutachten. Bisher drohten Homosexuellen bis zu 14 Jahre Haft, wenn sie schuldig gesprochen wurden.